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Programm der 37. Akzente steht: Ruhrort wird noch einmal zum Hafenkiez

Programm der 37. Akzente steht : Ruhrort wird noch einmal zum Hafenkiez

Mit rund 110 Veranstaltungen aller Sparten feiern die 37. Duisburger Akzente vom 26. Februar bis zum 13. März unter dem Motto "Nah und fern — 300 Jahre Duisburger Hafen". Über die Hälfte der Veranstaltungen finden in Ruhrort statt.

Der Stadtteil wird damit für zwei Wochen noch einmal zu dem, was er historisch war, heute aber nur noch bedingt ist: Herz des Hafens.

"Es ist auch ein Nach-Hause-kommen", sagt Festivalleiter Frank Jebavy bei der Programmvorstellung der diesjährigen Akzente. Schon im Kulturhauptstadtjahr 2010 haben sich die Akzente auf Ruhrort konzentriert. "Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht, viele Kontakte geknüpft, und Vieles, was damals angestoßen wurde, ist nachhaltig geblieben."

Alles in allem stehen für die Akzente — inklusive Theatertreffen — rund 600.000 Euro zur Verfügung, erklärte Frank Jebavy. Dafür sei die Bandbreite "großartig", so Kulturdezernent Thomas Krützberg: "Das Programm besticht durch Inhalt, Vielfalt und Tiefe." Mit über 30 Projekten ist die freie Szene Duisburgs vertreten. Krützberg freut sich besonders über das kleine Jubiläum im großen Hafengeburtstag: 50 Jahre ist es 2016 her, dass der weiße Wal im Rhein auftauchte; Krützberg kann sich noch daran erinnern, wie er als kleiner Junge hoffnungsvoll am Ufer stand: "Ich hab ihn aber nicht gesehen." Auch Sänger Tom Liwa war damals auf Wal-Schau und hat aus den Erinnerungen einen Abend gemacht, der dieses Stück Lokalgeschichte mit mythischen Dimensionen unterlegt: "Der Wal und der Fluss", Rufus Beck liest, Tom Liwa und Giuseppe Mautone machen Musik dazu. Auch Jörg Mazur, dessen "Rhineheart"-Skulptur hoffentlich dieses Jahr gegossen und aufgestellt wird, ist bei den Akzenten in Ruhrort dabei: In der "Brücke", die über der Harmoniestraße d Haniel-Restaurant und -Gästehaus verbindet, stellt er lebensgroße Meeressäuger-Skulpturen auf. Quasi ein Wal-Verwandtschaftstreffen, 50 Jahre danach.

Klar, im Jahr des Hafenjubiläums führt kein Weg an Ruhrort vorbei. Eröffnet allerdings werden die 37. Duisburger Akzente anderswo.

"Hafenzeit" ist das Eröffnungskonzert überschrieben. Es spielt das Klangkraft-Orchester, bekannt für seine aufwendig inszenierten, spartenübergreifenden Konzerte. Es zeichnet - in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord — musikalisch und visuell einen Tag im Duisburger Hafen nach.

"Wir hätten gerne in Ruhrort eröffnet", so Frank Jebavy, doch für die Klangkraft-Eigenproduktion habe es keinen geeigneten Raum im Hafenstadtteil gegeben. Das Gemeindehaus hätte erhebliche Ein- und Umbauten erforderlich gemacht.

Auch Kneipen gibt es in Ruhrort längst nicht mehr so viele wie zu den "goldenen Zeiten", trotzdem bilden sie einen Schwerpunkt des Akzente-Programms. So wird das Festivalzentrum "Heimathafen" durch Bühnenbildnerin Sigrid Trebing als Hafenkneipe gestaltet. Untergebracht ist das Festivalzentrum Heimathafen auf der Landwehrstraße in der ehemaligen "Bürgerschänke", die heute von der Christengemeinde genutzt wird.