1. Moers Niederrhein

Christian Voigt legt Sponsoringkonzept für Laternen vor: Licht - powered by me?

Christian Voigt legt Sponsoringkonzept für Laternen vor : Licht - powered by me?

Eine Laterne, die deinen Namen trägt... wenn es nach Christian Voigt geht, darf die Straßenlaterne vor seinem Grundstück bald schon einen entsprechenden "Gesponsert von-Aufkleber" tragen. Und die ganze Nacht leuchten - so wie sie es vor der Nachtabschaltung getan hat.

"Gerne möchte ich die jährlichen Energiekosten der Straßenlaterne vor meinem Grundstück [...], für den Zeitraum werktags zwischen 1 und 3.30 Uhr sponsern", so heißt es in dem Schreiben, das diese Woche den Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer erreichte.

Der Absender: Christian Voigt, Licht AN!-Initiator. Seit August arbeitet die Gruppe daran, einen konstruktiven Gegenvorschlag zur Nachtabschaltung (NAS) an den Mann zu bringen. Ideen und Konzepte lägen der Stadt teils schon seit September vor, im Dezember gab es zahlreiche Gesprächsrunden mit Politiken. "Alle haben uns zugesagt, dass nachgehakt wird. Aber konkrete Antworten stehen aus", so Christian Voigt. Getreu dem "5 K-Prinzip" - kritisch, konstruktiv, kooperativ, kreativ, kollegial - soll der Dialog jedoch fortgesetzt werden. Dazu gehören auch kleine Nadelstiche, wie das Sponsoringkonzept "Straßenbeleuchtung vor eigenem Haus".

In diesem legt Christian Voigt nicht nur seine Beweggründe da, sondern führt auch Hochrechnungen der Energiekosten pro Straßenlaterne bei 2 1/2 Std. Beleuchtung, auf Basis der Einsparkosten, an. Die Kosten lägen zwischen 8,96 und 13,02 Euro pro Laterne. Bei LED-Beleuchtung zwischen 2,69 und 3,91 Euro. "Das Problem ist, dass der jährliche Betrag für die Energiekosten aufgrund der verschiedenen Einsparungssummen, die kursieren, nicht exakt bestimmt werden kann." 86.000, 116.000, 120.000 oder 125.000 Euro - über die Einsparungssumme scheint Unklarheit zu herrschen. Die Initiative klagt hier über mangelnde Transparenz und unterstellt, dass sich mit dem Thema nicht konkret auseinandergesetzt werde.

Was wenn man die Kosten für eine einzelne Straßenlaterne aber exakt bestimmen könnte? Überweisung an die Stadtkasse fertig machen und schon geht dem eigenen Grundstück das Licht auf? Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Das ist auch Christian Voigt klar: "Die erste Reaktion war, dass dies verwaltungstechnisch nicht leistbar sei. Damit war zu rechnen. Doch wir wollen Nadelstiche setzen und zum Nachdenken anregen. Und wir sind für Vorschläge zur Realisierung des Sponsoring vor der eigenen Haustüre offen."

"Der Ansatz von Herrn Voigt scheint zunächst interessant. So vielversprechend er aber auch klingt, er ist aus Kostengründen und aufgrund gesetzlicher Vorgaben auch in Moers nicht umsetzbar", teilte die ENNI umgehend mit. Weiter heißt es: "Eine Zuschaltung einzelner Straßenlaternen wäre technisch sicher möglich, aufgrund der Gegebenheiten in den Moerser Straßen in den meisten Fällen aber nur mit sehr großem personellen und materiellen Aufwand und teils umfassenden Erdarbeiten umsetzbar. Zudem würde ein solches Angebot mit einem enormen Verwaltungsaufwand einhergehen. Und das würde den zu erzielenden Einspareffekt konterkarieren."

  • Polizei sucht Zeugen : Zwei Männer nach Unfall geflüchtet
  • Krefeld Pinguine : Geschäftsführer Saveljevs äußert sich zur aktuellen Lage
  • Frank Tichelkamp ist Vertriebsleiter der Brauerei
    Brauereien kündigen Preiserhöhung an : Schlechte Nachrichten: Auch das Bier wird 2022 teurer

Auch die DIN-Normen machen der Idee einen Strich durch die Rechnung: Nach DIN EN 13201 muss eine "örtliche Gleichmäßigkeit der Leuchtdichte" gegeben sein, da sonst so genannte Tarnzonen entstünden, die Gefahrenquellen für Kraftfahrer und Fußgänger sein könnten. Sprich: Entweder leuchten alle oder keine. Das Sponsoring einzelner Straßenlaternen sei demnach weder sinnvoll noch möglich.

Doch der Nadelstich sitzt und hat zum Nachdenken angepikst.

Auch wenn die Laterne vor deiner Haustüre nie deinen Namen tragen wird.

(Niederrhein Verlag GmbH)