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Zentrale Rolle von Ivo Grlic - MSV Duisburg unternimmt alles, um möglichst rasch wieder in der 2. Liga zu spielen: Ein Verein auf dem Weg nach oben

Zentrale Rolle von Ivo Grlic - MSV Duisburg unternimmt alles, um möglichst rasch wieder in der 2. Liga zu spielen : Ein Verein auf dem Weg nach oben

Richtet sich der MSV auf Dauer in der 3. Liga ein, ist das irgendwie auch sein Ende, warnt MSV-Präsident Ingo Wald. In der Tat, recht hat er.

Denn die Konstruktion "MSV Duisburg" ist keine, die sich ohne höhere Weihen rechnet. Mag dies bei Ex-Bundesligisten und aktuell in der 3. Bundesliga kickenden Klubs wie Preußen Münster oder der SpVgg Unterhaching möglich sein, beim Traditionsverein aus Meiderich ist es nicht so. Nicht nur, dass er eine glorreiche Vergangenheit zu verteidigen hat (28 Jahre Erste und 19 Jahre Zweite Bundesliga), die Rahmenbedingungen — unter anderem ein erstklassiges und hochmodernes Stadion — verlangen eine Teilnahme zumindest an der 2. Bundesliga, Stichwort millionenschwere Ausschüttungen aus dem Ertragstopf der DFL.

Deswegen war es nach dem legendären Überlebenskampf in den ersten Monaten des Jahres 2013 so elementar wichtig, dass es Ivo Grlic gelang, innerhalb weniger Tage eine rundum neue Mannschaft zusammenzustellen — viele der Leistungsträger hatten das vermeintlich sinkende Schiff geradezu fluchtartig verlassen. Unter dem Strich stand Position sieben, so bärenstarke Mannschaften wie zum Beispiel RB Leipzig wurden vier Punkte abgeknöpft.

Jetzt zu Beginn der zweiten Drittliga-Saison hatte der Sportdirektor ausreichend Zeit. Und die hat er eindrucksvoll genutzt. Nicht erst seit dem Last Minute-Transfer von Kevin Scheidhauer attestieren ihm zahlreiche Liga-Experten, bei der Rundumerneuerung des Kaders einen verdammt guten Job gemacht zu haben. Der Königstransfer scheint jedoch der von Zlatko Janjic zu sein.

Der Neuzugang aus Aue ist mit sechs Toren aktuell der beste Torschütze im MSV-Dress. Und er kann, das hat er nicht nur beim 2:1 gegen die BVB-Reserve bewiesen, mit seinen Steil-Pässen die gegnerische Abwehr präzise filetieren. Doch es gibt noch eine ganze Reihe an weiteren Spielern, die eingeschlagen haben. Rolf Feltscher zeigt mit seinem Kampfgeist und seiner Präsenz schon jetzt, wie wertvoll er für den MSV-Defensivverbund sein kann. "Und das, obwohl er körperlich noch lange nicht bei 100 Prozent ist. Dafür fehlt ihm noch die weitere Spielpraxis", betont sein Coach Gino Lettieri. Tim Albutat spielt auf der Sechs bislang eine herausragende Saison und glänzt gerade mit seinen gefährlichen Eröffnungspässen aus der Defensive. Auf dem Zettel werden ihn jedoch nur die allerwenigsten gehabt haben. Enis Hajri kam spät, zeigte aber mit seiner Robustheit, Abgeklärtheit und Übersicht sofort, dass er zu Recht verpflichtet wurde. Thomas Meißner kam auf den Rat von Jürgen Klopp nach Duisburg — und wird es nicht bereut haben. Der Ex-Dortmunder strahlt Ruhe und Tiefenentspanntheit aus. Meißner verleiht der Zebra-Abwehrreihe gemeinsam mit Feltscher, Kapitän Steffen Bohl und Wirbelwind Kevin Wolze bisher eine beeindruckende Stabilität. Bei Littieri ist er jedenfalls fest gesetzt.

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Diese Beispiele zeigen es deutlich: Das Zebra-Ensemble ist im Vergleich zur Vorsaison nicht nur punktuell, sondern vor allen Dingen in der Breite besser aufgestellt. "Wir können auf allen Positionen nachlegen und Spieler einsetzen, die sich nahtlos ins Konzept einfügen", sagt der nach langer Verletzungspause und drohender Sportinvalidität wieder genesene Sascha Dum. Und auch sein Trainer freut sich, dass er aktuell die Qual der Wahl bei der Aufstellung der Startelf hat. "Ich bin froh, dass es so schwer ist, sich zu entscheiden. Zu Beginn der Saison sah das anders aus", weiß Gino Lettieri die aktuelle Situation zu schätzen. Momentan fehlen ihm eigentlich nur noch Routinier Branimir Bajic und Mittelfeld-Motor Pierre de Wit. Während der Ex-Kapitän in der Reserve fleißig Praxis sammelt und kurz vor seiner Rückkehr ins Team steht, muss de Wit beim Kardio-Training auf dem Rad noch kleinere Brötchen backen. Ist der Mittelfeld-Stratege aber wieder fit, wird es für Gino Lettieri nicht einfacher, eine Entscheidung zu treffen. Die MSV-Fans wird das freuen…

Der Blick auf die Tabelle bestätigt es: Der MSV hat sich ganz oben festgebissen, kann am Samstag Erster sein!!! Das ist aber auch der Anspruch der Verantwortlichen. Denn eines wissen ja alle, die sich mit den Zebras beschäftigen: Die 3. Liga kann und darf kein Dauerzustand sein. Wie sagte es Lettieri so schön bei seiner offiziellen Amtseinführung. "Ein Verein wie der MSV mit diesen Möglichkeiten, diesem Umfeld und diesen Fans gehört nicht in Liga drei." Dem ist eigentlich nicht viel hinzu zu fügen…

(Niederrhein Verlag GmbH)