VfS Kapellen : Angeln am eigenen See
Moers In der Abgeschiedenheit des Lauersforter Sees ist der Verein für Sportfischer (VfS) Kapellen zuhause. Am vereinseigenen Wasser genießen die Angler das, was ihr Hobby für sie so besonders macht: Ruhe und Naturverbundenheit. Wer das ebenfalls zu schätzen weiß, ist herzlich willkommen!
Es ist schön am Lauersforter See. Dass wir in Moers-Kapellen, nicht unweit der Autobahn, sind, könnte man beinahe vergessen. Manchmal ist der Verkehr als leises Rauschen zu hören, aber das stört nicht. Sven Schnierda, der 1. Vorsitzende vom VfS Kapellen, hat uns eingeladen, den Verein und seinen See näher kennenzulernen. „Es ist schon was Besonderes, als Angelverein einen eigenen See zu besitzen“, sagt er nicht ohne Stolz. Und was für einen! 7,2 Hektar ist er groß, an der tiefsten Stelle misst er sechs bis acht Meter und eingerahmt vom satten Grün der Bäume, Büsche und Sträucher bietet sich eine malerische Kulisse. Von dem Rundweg oberhalb der Böschung sind 50 Angelplätze zu erreichen. „Von A wie Aal bis Z wie Zander“ gibt es eine große Population von heimischen Fried- und Raubfischen in sämtlichen Größen. Wie viele es genau sind, könne niemand sagen. Die größten Fische im See sind der Hecht und der Karpfen. Vor zehn Jahren soll ein Wels gesichtet worden sein. Anglerlatein? „Wer weiß“, grinst Sven Schnierda.
Damit die Fische ihre Ruhe haben, ist das Betreten des Sees verboten. Also kein Baden, keine Boote, kein Surfen. Hegefischen (das gezielte Befischen eines Gewässers) oder Wettkampffischen werden nicht unterstützt. Wie stehen die Angler zum Vorwurf der Tierquälerei? „Wir fühlen uns sowohl dem Natur- als auch dem Tierschutz verpflichtet. Wer einen Angelschein hat, wurde genau geschult, wie man einen Haken entfernt, ohne dass der Fisch etwas merkt oder Schaden davonträgt.“
Das Gelände ist komplett eingezäunt und darf nur von Mitgliedern betreten werden – rund um die Uhr, aber natürlich unter Einhaltung der Schonzeiten. Manche kommen für ein paar Stunden, andere bleiben auch mal ein paar Tage. Diese Freiheit, zu jeder Zeit ungestört dem Hobby am eigenen See nachgehen zu können, schätzen die Angler sehr. Und dabei kommt die Kameradschaft nicht zu kurz. Der Verein organisiert einige Veranstaltungen wie das Anangeln oder das Familienangeln. Mit befreundeten Vereinen trifft man sich regelmäßig zum Freundschaftsfischen. Einmal im Jahr geht’s zum Freundschaftsangeln in Wehlen an der Mosel. „Das sind alles nur Angebote, die man wahrnehmen kann, aber nicht muss“, so Schnierda. Die einzige Verpflichtung, die man mit der Mitgliedschaft eingeht, ist das Ablegen von acht Arbeitsstunden im Jahr, um das Gelände auf Vordermann zu bringen. Mitglieder über 60 sind ausgenommen, auch wenn hier viele gerne helfen.
Zurzeit hat der VfS Kapellen rund 80 Mitglieder, das jüngste ist 10, das älteste 90. Wie viele andere Vereine auch plagen die Angler Nachwuchssorgen. „Ja, es ist kein Schönwettersport, da wird man auch mal von unten und oben nass“, weiß Sven Schnierda und betont: „Doch genau das ist das Schöne: Wir sind hier im totalen Einklang mit der Natur. Es ist nichts Virtuelles, sondern einfach echtes Leben, wo du was mit deinen Händen schaffst und die Ruhe genießt.“
Der VfS Kapellen wurde 1967 gegründet. Der Lauersforter See ist seit den 90er Jahren im Besitz des Vereins, der die Renaturierung des ehemaligen Abkiesungsgebietes übernommen hat.
Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft: Mindestalter von 10 Jahren und der Besitz eines gültigen Fischereiausweises (Jugend) oder eines Fischereischeins mit abgelegter Prüfung (Erwachsene).
Grundausrüstung: Angel, Stuhl, Kescher, Köder
Bei Interesse kann ein Schnupperangeln (gegen einen geringen Beitrag) vereinbart werden.
Mehr Infos: www.vfs-kapellen.de
