1. Krefeld

Zweiter Weltkrieg: Wurden deutsche Jagdflugzeuge in Kayseri vergraben?

Zweiter Weltkrieg : Wurden deutsche Jagdflugzeuge in Kayseri vergraben?

In Krefelds türkischer Partnerstadt Kayseri wartet eines der letzten Rätsel des Zweiten Weltkriegs auf seine Lösung: Liegen 50 im Jahr 1943 aus Deutschland gelieferte Focke Wulff 190-Jagdmaschinen auf einem Militärstützpunkt vergraben?

In Krefelds türkischer Partnerstadt Kayseri wartet eines der letzten Rätsel des Zweiten Weltkriegs auf seine Lösung: Liegen 50 im Jahr 1943 aus Deutschland gelieferte Focke Wulff 190-Jagdmaschinen auf einem Militärstützpunkt vergraben?

In Kayseri könnten im Frühjahr groß angelegte Grabungen beginnen. Es geht um verschwundene deutsche Jagdflugzeuge aus dem ZweitenWeltkrieg. Heute würden die Maschinen, einen Wert von mehreren Millionen Euro darstellen - wenn sie denn überhaupt noch existieren.

Genau das vermutet der türkische Luftfahrt-Historiker Uluhan Hasdal, laut der Zeitung Hürriyet. Er rechnet damit, dass auf einem Militärstützpunkt bei Kayseri vergrabene Kisten mit 50 fein säuberlich zerlegten deutsche Jagdmaschinen vom Typ Fock-Wulff 190 zu finden sind.

Eine im Sommer geplante erste Suchaktion wurde durch den Militärputsch in der Türkei verhindert. Danach beherrschte ein Terroranschlag auf einen Bus mit Soldaten die Schlagzeilen in Kayseri.

Rückblick: Die Türkei war im Zweiten Weltkrieg neutral, zeigte aber durchaus Sympathien für die deutsche Seite. Gerne lieferte Ankara Chrom, im Austausch gegen moderne Kriegstechnik. Die Deutschen lieferten 1943 unter anderem Maschinen des Typs Focke-Wulff 190: leistungskräftige Jäger, die es locker mit der britischen Spitfire aufnehmen konnten.

Als 1945 der Sieg der Aliierten näher rückte, waren Hangars voller deutscher Jäger in der Türkei nicht mehr opportun. Die USA bestand darauf, die türkische Luftwaffe nun mit eigenen Jägern auszurüsten. Aber wohin mit den 50 gut funktionierenden Jagdmaschinen "made in Germany"?

Uluhan Hasdal glaubt nachweisen zu können, dass die türkische Luftwaffe nicht auf die verlässliche deutsche Technik verzichten wollte. Statt die Flugzeuge zu zerstören, seien sie auseinandergenommen worden, glaubt Hasdal. Die Militärs hätten sie an Ort und Stelle - also auf der damaligen Luftwaffenbasis Kayseri - vergraben.

Begehungen mit einen Metalldetektor hätten Hinweise auf den genauen Ort gegeben, sagt der Forscher.

Er bemüht sich seit einem Jahr um eine Ausgrabungs-Genehmigung. Als das Thema jetzt konkret wurde, kamen allerdings der niedergeschlagene Militärputsch und die Massenverhaftungen dazwischen.

Es wird also noch dauern, bis man Klarheit hat, ob tatsächlich zerlegte historische Flugzeuge in Kayseri vergraben sind - oder nur allerlei Metalltrümmer. Es bleibt spannend.