1. Krefeld

Herbert Zangs trug Krefelds Namen in die Welt: München erinnert an großen Krefelder

Herbert Zangs trug Krefelds Namen in die Welt : München erinnert an großen Krefelder

In München widmet die Galerie Maulberger einem berühmten Sohn Krefelds eine Ausstellung.



Herbert Zangs war schon ein Weltreisender, als Auslandsbesuche gar nicht üblich waren. Gleich nach dem Krieg 1948 fuhr der Krefelder Künstler in die Schweiz, nach Italien, Frankreich, Holland, Belgien. 1953 und 1954 kamen noch Dänemark, Griechenland, Makedonien und Ägypten hinzu. Offenbar suchte der Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf geradezu fieberhaft neue Eindrücke.


Heute ist Herbert Zangs, der 2003 in seiner Geburtsstadt Krefeld verstarb, auf der ganzen Welt bekannt.


Derzeit widmet ihm die renommierte Galerie Maulberger in München eine eigene Ausstellung. Natürlich freuen sich die Veranstalter über Besuch aus Zangs niederrheinischer Heimat. Die Ausstellung startet wieder am Dienstag, 10. Januar, und dauert bis zum 28. Januar.


Der über 200 Seiten dicke Katalog unter dem Titel "Vom Sinn des Chaos" ist sehr informativ. Das Buch bildet nicht nur wichtige Werke Zangs ab. Vor allem bietet es eine tiefgehende Analyse seiner abstrakten Kunst. Zeitungsausschnitte, Briefe, eine Biografie und ein Verzeichnis von Zangs vielen Ausstellungen im In- und Ausland ergänzen den Band. Der Name Krefeld wird nicht zuletzt dadurch einem großen Publikum in Erinnerung gerufen.


Die Entwicklung des Krefelder Vorzeigekünstlers vollzieht der Text akribisch nach: Berühmt wurde der Seidenstädter für seine Technik, Gegenstände weiß anzumalen. Effekt: Die Formen von Kneifzange, Handschuh oder Wellpappe rücken optisch in den Vordergrund und verleihen dem Blick eine neue Perspektive.


Hintergrund dieser "Erfindung" ist auch ein Auslandsaufenthalt, allerdings ein unfreiwilliger: Der 18-jährige Zangs war im Krieg in Finnland stationiert und begeisterte sich an einer Landschaft, deren weiße Schneeflächen die Konturen der Bäume ganz besonders deutlich hervortreten ließen.


Später entstanden auch Bilder in der Gegensatzfarbe schwarz. Nicht minder berühmt wurde Zangs "Scheibenwischertechnik". Dabei trug er statt mit Pinseln die Farben per Scheibenwischer auf und erzielte damit besondere Effekte.


Herbert Zangs nahm 1990 nach langen Wanderjahren seinen ständigen Wohnsitz wieder in Krefeld. Damit kehrte der Vielgereiste zum Ursprung seiner Karriere zurück. Hatte ihm das hiesige Kaiser-Wilhelm-Museum doch 1950 die erste Einzelausstellung gewidmet und die Stadt ihm 1952 seinen ersten Kunstpreis verliehen. Jetzt, nach vielen internationalen Auszeichnungen, erhielt der Rückkehrer 1994 die Stadtehrenplakette.

  • Präsentieren das Buch zur farbenprächtigen Textilausstellung:
    Geschichte und Geschichten : Hintergründe zur Textilschau Alt-Peru
  • Der peruanische Kulturbeauftragte (Mitte) zu Besuch
    Ehre für Textilmuseum : Peruaner besucht Peru-Ausstellung
  • Kran brach zusammen : Tödlicher Arbeitsunfall in Krefelder Hafen


Schließlich hat Zangs einiges für Krefelds Reputation geleistet. Neben Joseph Beuys, mit dem zusammen er in Düsseldorf studierte, hat auch Zangs die moderne Kunst geprägt. Und den Namen der Seidenstadt in die Welt hinaus getragen.


Infos zur Ausstellung:
www.maulberger.de