1. Krefeld

Wirbel um Schiedsamt in Königshof

Wirbel um Schiedsamt in Königshof

Kein Hitzefrei für Bezirkspolitiker in Fischeln: Sie diskutierten über die Sanierung der Kölner Straße und die Neubesetzung einer Schiedsmann-Stelle.

Trotz Hitze mussten die Mitglieder der Bezirksvertretung Fischeln am Donnerstagabend eine lange Tagesordnung abarbeiten.

Wichtiges Thema war wieder die Sanierung der Kölner Straße. Der Werberings hatte einen Tag vor der Sitzung seine Forderung nach einem Gesamtkonzept ohne neue Barrieren noch einmal formuliert: Die Haltestellen Rathaus und Clemensstraße werden barrierefrei hergerichtet, die Haltestellen Clemensstraße sollten am Bürgersteig auf beiden Seiten der Kölner Straße südlich der Clemensstraße liegen. Dadurch sei die Schaffung eines Dorfplatzes als „Shared-Place“ in Höhe des Zunftbaums möglich. Die Schaffung eines zentralen Begegnungsplatzes wird für die Einkaufs-und Aufenthaltsqualität und damit für die Weiterentwicklung des größten Krefelder Stadtteils von entscheidender Bedeutung sein. Schon jetzt tragen eine Vielzahl auch neuer Cafés dazu bei, die Fischelner Einkaufsmeile zwischen Hafelsstraße und Clemensstraße zu stärken.

In der Bezirksvertretung war man sich schnell einig: „Bei aller Planung kann man auch noch diese Option mit einbringen“, so Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm. Auch für Benedikt Lichtenberg von der CDU gilt es diese weitere Variante zu prüfen. Hans Günter Koch von der SPD brachte es auf den Punkt: „Die Entfernung durch ein Verschieben der Haltestellen ist zumutbar und alle Abbiegemöglichkeiten sind gegeben.“

Die Bezirksvertretung hat bei einer Enthaltung der Grünen den Beschluss mit der Bitte zur Prüfung gefasst.

Weiterer Punkt war die Zusammenlegung der Schiedsamtsbezirke Fischeln und Königshof/Stahldorf. Nach dem Tod von Hans Bruns, dem für Königshof/Stahldorf zuständigen Schiedsmann, möchte die Verwaltung auf das Amt in diesem Bereich verzichten. Hier gab es im Vorfeld der Sitzung eine gemeinsame Stellungnahme der Bürgervereine Fischeln und Königshof. Diese können diese Entscheidung der Stadtverwaltung nicht nachvollziehen. Aufgabe der Schiedsleute sei es, schließlich nachbarschaftlich vertrauensvolle Vereinbarungen zwischen streitenden Parteien zu erzielen, die in der Regel die Form eines Kompromisses haben oder dem juristischen Vergleich ähneln. Schiedsleute entlasteten damit die Gerichte und tragen zu einem gut nachbarschaftlichen Miteinander bei.

Heinz-Günther Roeder, Vorsitzender des Bezirks Krefeld-Moers des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen, informierte die Bezirksvertreter über das Aufgabenfeld. „Das Schiedsamt ist in Deutschland eine ehrenamtlich ausgeübte Tätigkeit zur Schlichtung eines Streites in weniger wichtigen strafrechtlichen und nachbarrechtlichen Angelegenheiten. Die Fälle sind sehr unterschiedlich“, wobei der Schiedsmann anfügte: „In jedem Ortsteil streitet man anders“. Die Zeit für eine Entscheidung drängt“, so Roeder: „weil die Vertretung in diesem Bezirk durch den Schiedsmann Karl Reichenberg erfolgt, dessen Amtszeit jedoch in zwei Monaten endet.“

(City Anzeigenblatt Krefeld II)