1. Krefeld

Tierpark bietet integrative Arbeitsplätze

Tierpark bietet integrative Arbeitsplätze

Viele heimische Firmen bieten Arbeitsplätze für behinderte Menschen. Auch der Krefelder Zoo.

„Ich arbeite lieber in der Natur als in einer Werkstatt“, erklärt Thomas Draesler die Zufriedenheit mit seinem neuen Arbeitsplatz. Dem 48-Jährigen, der im früheren Leben durch einige seelische Krisen ging, stellte der Krefelder Zoo in seiner Gärtnerei eine integrierte Stelle für Menschen mit Behinderung zur Verfügung.

Diese Stelle hat die Zooleitung mit dem Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) von Krefeld und Kreis Viersen eingerichtet. Dort hatte Thomas Draesler zehn Jahre lang in der Schreinerwerkstatt gearbeitet, bevor er die Möglichkeit bekam, in den Zoo zu wechseln.

Insgesamt zwei solcher integrativen Arbeitsplätze unterhält der Krefelder Zoo derzeit. Nicht als einziges Unternehmen. Rund 110 integrierte Arbeitsplätze gibt es derzeit in Firmen Krefelds und des Kreises Viersen: „Die Bereitschaft, Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen aufzunehmen, ist bei den hiesigen Firmen relativ groß“, freut sich Dr. Michael Weber, Geschäftsführer des HPZ.

Der Zoo hat gute Erfahrungen mit Thomas Draesler gemacht: „Wir möchten ihn nicht mehr missen“, bekräftigt Jörg Kieselstein, Leiter der Zoogärtnerei. Und auch Christiane Pollerberg, Integrationskoordinatorin beim HPZ, ist voller Lob: „Herr Draesler ist ein motivierter und zuverlässiger Mensch.“

Arbeit gibt es für die HPZ-ler im Zoo genügend: „Hier sind 14 Hektar zu pflegen“, gibt Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen zu bedenken, „da braucht man nicht nur ausgebildetes Fachpersonal, sondern auch gute Hilfskräfte“.

Der Nutzen der integrierten Arbeitsplätze liegt auf beiden Seiten: „Die HPZ-ler können durch die wichtige Arbeit, die sie machen, ihr Selbstbewusstsein deutlich verbessern,“ stellt Christiane Pollerberg fest. Der Zoo ist dazu ideal, weil er einen geschützten Rahmen bietet, den viele HPZ-ler noch brauchen.

Ziel des HPZ ist es, Menschen mit Behinderungen oder psychischen Problemen wieder in das normale Arbeitsleben zu integrieren.

Dazu unterhält das Zentrum eigene Werkstätten in Krefeld, Kempen, Tönisvorst und anderen Städten. Besser ist es natürlich, Arbeitsplätze in „normalen“ Firmen zu finden, um Kontakt zum allgemeinen Leben zu halten.

(StadtSpiegel)