Haltestellen-Überdachung verzögert sich: Ab Mitte April rollen Busse und Bahnen über Ostwall : Ostwall: Bahnen fahren bis zum Herbst
Krefeld Weil sich der Bau der Haltestellen-Überdachung verzögert, können zwischen den Oster- und Sommerferien wieder Straßenbahnen über den Ostwall fahren. Bis Oktober soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.
Die Verwaltung ist von der Kritik des Einzelhandels überrascht.
Bereits ab Mitte April werden die Straßenbahnen die neugestaltete Haltestelle "UdU" am Ostwall ansteuern. Dies verkündete Krefelds Planungsdezernent Martin Linne in dieser Woche.
Wegen des milden Winters werden die Tiefbauarbeiten früher fertig als erwartet. Voraussichtlich am 30./31. März soll die finale Asphalt-Deckschicht aufgetragen werden. Nachdem die Gleisbauarbeiten abgeschlossen sind, können die SWK-Kunden wieder im Herzen der City ein- und aussteigen.
Der Grund für die vorzeitige Öffnung ist jedoch weniger schön, wie Linne berichtete.
Der Aufbau des Glasdaches für den zentralen Haltestellenbereich der Straßenbahnen verzögert sich, die Bezirksregierung als Genehmigungsbehörde hatte für den sogenannten Sonderbau mit Einzelzulassung noch ein zusätzliches Gutachten angefordert.
Der Aufbau soll nun im Sommer beginnen und bis Herbst beendet sein. "Das ist sicher nicht schön. Angesichts der Größe dieser Baumaßnahme liegt die Verzögerung aber im tolerablen Bereich", urteilt der Planungsdezernent, und ergänzt: "Wir reden hier ja nicht über die Elbphilharmonie oder den Flughafen Berlin-Brandenburg."
Außerdem arbeitete er auch einen positiven Aspekt heraus: "Wir haben dadurch die Möglichkeit, für die Übergangszeit bis zum Sommer die Straßenbahnen wieder über den Ostwall fahren zu lassen."
Ein- und Aussteigen in die Straßenbahnen an der Haltestelle Ostwall sollen die Kunden ab 13. April können, dem ersten Montag nach den Osterferien. Die Stadtwerke werden dafür sechs provisorische Masten für die Oberleitungen installieren. "Ich glaube, dass auch die Händler rund um den Ostwall jubeln werden, wenn die Bahnkunden dort wieder ankommen", erklärte Guido Stilling, Geschäftsführer der Stadtwerke (SWK) Mobil. Für ihn hat diese Maßnahme einen weiteren Effekt: "Auch die Philadelphiastraße wird dadurch entlastet." Die Stadtwerke gehen davon aus, dass dann wieder täglich rund 40 000 Fahrgäste mit Bussen und Bahnen die Haltestelle "Rheinstraße" nutzen.
Wenn ab Sommer der Aufbau des Glasdaches mit den integrierten Oberleitungen beginnt, müssen die Straßenbahnen für die Dauer der Arbeiten wieder ihre Umleitungsstrecken befahren. Die Busse hingegen können auch während der letzten Bauphase den Ostwall ansteuern. Mit der Fertigstellung der Gesamtmaßnahme rechnet die Stadt Ende September bis Mitte Oktober.
Wenig Verständnis hat Martin Linne für die zuletzt laut gewordene Kritik des Einzelhandels, der weitere Einbußen befürchtet. "Ich habe nicht feststellen können, dass auf der Königstraße gespielt werden kann." Auch habe er vom neuen Eigentümer des Schwanenmarktes erfahren, dass dieser mit den Umsätzen "sehr zufrieden" sei. Dazu habe auch das Ostwall-Carree beigetragen.
Die Händler hofften darauf, dass der Ostwall für den Pkw-Verkehr geöffnet würde. "Es gab keine Alternativlösung", sagte Martin Linne dazu.
Mehr Informationen zum Umbau der Ostwall-Haltestelle finden Sie im Internet unter www.wo-schoenes-entsteht.de
