1. Krefeld

Marianum saniert Wohnheim

Marianum saniert Wohnheim

Gut 40 Jahre ist es alt, das markante Hochhaus an der Ecke Hubertusstraße/Nordstraße. Das baufällige Gebäude erfüllt in Krefeld wichtige Zwecke.

Wenige Hochhäuser in Krefeld dienen so gänzlich unterschiedlichen Zwecken wie das siebenstöckige Wohnheim des Kinder- und Jugendheimes Marianum.

In den oberen beiden Etagen liegen die sogenannten „Trainingswohnungen“. Darin leben Jugendliche ab 16 Jahren, die sich auf die Selbstständigkeit des Erwachsenenlebens vorbereiten. Bislang wurden sie in den Wohngruppen des Heimes betreut. Nun nabeln sie sich allmählich ab. „Mit 18 Jahren müssen sie selbstständig sein“, unterstreicht Heimleiter Heinz-Werner Knoop. Dann nämlich sind sie laut unserem Gesetz Erwachsene.

In der ersten und zweiten Etage hat der KEV sein Eishockeyinternat eingerichtet. In den Wohnungen leben junge Leistungssportler aus ganz Deutschland und dem Ausland, die sich in Krefeld auf eine Spielerkarriere vorbereiten. „Das Zusammenleben klappt wunderbar“, lobt Knoop die gute Organisation durch die Pinguine.

Die übrigen Etagen vermietet das Marianum an Studenten oder Künstler des Stadttheaters. Deshalb hört man aus diesen Räumen schon mal einen Opernsänger kräftig üben.

In der Kindermensa, die im Erdgeschoss liegt, bekommen vom Elternhaus vernachlässigte Kinder seit 2006 werktäglich ein warmes Mittagessen. Gut 20 Kinder der Umgebung nutzen diese verdienstvolle Einrichtung regelmäßig.

Als das Hochhaus gebaut wurde, diente es dem Marianum noch als Personalwohnheim. Nach nunmehr 40 Jahren ist die Asbestfassade so stark geschädigt, dass bei starkem Wind zuweilen Platten herunterbrechen. Überdies ist die Fassade mit Schadstoffen verseucht. Marianum-Geschäftsführer Norbert Niessen: „Im Interesse der Bewohner wollen wir nun schnell handeln und das Wohnheim nach heutigen Standards sanieren.“

Dazu wird die komplette Fassade aus Asbestzement entfernt. Zur energetischen Instandsetzung wird die Fassade mit einem Wärmedämmputzsystem versehen. Die Fenster werden ebenfalls erneuert, die 48 Balkone verschwinden.

Rund eine Million Euro kostet die Baumaßnahme, die rund sechs Monate dauern soll. „Wir brauchen zur Finanzierung keine öffentlichen Mittel“, versichert Niessen. Das Marianum greift auf eigene Mittel zurück oder nimmt zusätzlich Kredite auf.

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Träger des Marianums ist die katholische Armenverwaltung Krefeld, eine kirchliche Stiftung privaten Rechts. Als soziale Initiative ist sie erstmalig im Jahre 1755 beurkundet.

Das Marianum leistet seit 1857 jungen Menschen und Familien professionelle Hilfe in Notlagen. Vor allem Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen stehen im Vordergrund. Um sie kümmern sich Pädagogen und Psychologen.

(StadtSpiegel)