1. Krefeld

Krefelder Polizei am schnellsten vor Ort

Krefelder Polizei hält NRW-Rekord : Bei Gefahr rasch am Tatort

Krefelds Polizeipräsidentin Christine Frücht und Kriminaldirektor Rüdiger Korp stellen die Kriminalstatistik des Jahres 2021 vor. Ganz aktuell: der Gebrauch gefälschter Corona-Impfpässe nahm merklich zu und gewann neue Bedeutung in der Polizeiarbeit.

Zuweilen haben Menschen den Eindruck, die Welt würde immer krimineller, das Leben gefährlicher. Aber das stimmt nicht. „Bei der Zahl der Straftaten in Krefeld liegen wir unter dem Wert von 2019“, hebt Polizeipäsidentin Christine Frücht hervor. Zählte die Polizei im Jahre 2017 noch fast 22.000 Straftaten in der Seidenstadt, liegt die Anzahl seit drei Jahren bei über 20.000. 

Bei Delikten der einfachen Körperverletzung verzeichnete die Polizei im vorigen Jahr sogar einen Rückgang um 20 Prozent. Wohnungseinbrüche gingen um 36 Prozent zurück. Genau 367 mal hatten sich Einbrecher Zugang verschafft und eine Wohnung ausgeraubt.

Die allgemeine Aufklärungsquote liegt bei rund 55 Prozent. Bei den Kapitaldelikten Mord und Totschlag konnte die Kripo sämtliche neun Fälle aufklären.

Worauf die Polizei stolz ist: Bei akuter Gefahr, wenn ein Täter noch vor Ort war, dauerte es im Schnitt nur etwas über 3 Minuten nach einem Hilferuf bei der Polizei, bis die Beamten am Tatort eintrafen. „Das ist Platz 1 in Nordrhein-Westfalen“, lobt Christine Frücht die Kollegen. 

Dennoch stimmen viele Ergebnisse aus der Krefelder Kriminalstatistik traurig. So stieg 2021 die Zahl der Verfahren wegen sexueller Missbrauchsabbildungen von Kindern und Jugendlichen um satte 128 Prozent an; konkret: von 49 Fällen auf nunmehr 112 Fälle. Bei allem Entsetzen über diese Art von Kriminalität, sieht Kriminaldirektor Rüdiger Korp im Anstieg der offen gelegten Fälle auch den Hinweis, dass das schummrige Dunkelfeld zunehmend aufgehellt wird und die Bürger dafür sensibler geworden sind: „Das drückt sich in einem aktiveren Anzeigeverhalten aus.“ 

Zudem deckte die Polizei 44 Fälle des direkten sexuellen Missbrauchs von Kindern auf. Zur zielgerichteten Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs richtete sie im Juni 2021 eine eigene Ermittlungsgruppe ein.

Bei Raub und gefährlicher Körperverletzung verzeichnet die Polizei einen leichten Anstieg. Doch beträgt die Aufklärungsquote fast 85 Prozent.

Ganz anders beim Thema Wohnungseinbruch. Zwar ist die Zahl der Einbrüche deutlich zurückgegangen und in rund 47 Prozent der Fälle blieb es beim erfolglosen Versuch. Doch beträgt auch die Aufklärungsquote der Polizei nur 12 Prozent. „Es ist kaum möglich, da deutlich besser zu werden“, weist Rüdiger Korp auf die schwierige Auswertung von Spuren hin. 

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Ebenso düster sieht es bei Fahrraddiebstählen aus. Durch den gestiegenen Gebrauch von hochpreisigen E-bikes und Pedelecs ist auch die Zahl der Diebstähle gestiegen. Im vorigen Jahr wurden in Krefeld nicht weniger als 1.914 Fahrräder gestohlen, das sind 542 Räder mehr als im Jahr zuvor. Ein Plus von fast 40 Prozent. Der Anstieg kann allerdings auch darauf zurückzuführen sein, dass bei hochpreisigen Rädern öfter Anzeige erstattet wird als bei älteren „Drahteseln“. Ebenso die Möglichkeit, die Anzeige über Internet zu erstatten, mag eine Rolle spielen. Auf jeden Fall aber ist die Chance, den Täter zu finden, nur gering. Die Polizei mahnt die Besitzer, ihr Rad codieren zu lassen. Das kann man an der Radstation am Hauptbahnhof veranlassen.

Ein besonderes Augemerk legt die Polizei auf illegale Glücksspiele und Clans, die sich in Krefeld niederlassen wollen. Durch dauernde Kontrollen und Razzien soll es für professionelle Banden in Krefeld „ungemütlich“ sein, so Rüdiger Korp: Krefeld soll für sie kein Standort werden.