1. Krefeld

Verleihung des Närrischen Steckenpferd an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: „Fruchtzwerg-Minister“ hat jetzt ein Pferd

Verleihung des Närrischen Steckenpferd an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe : „Fruchtzwerg-Minister“ hat jetzt ein Pferd

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe erhielt im ausverkauften Seidenweberhaus das Närrische Steckenpferd. Die Prinzengarde Krefeld zündete mit einem fulminanten Programm eine verspätete Silvesterrakete.Diese Phänomen ist einzigartig: Jedes Jahr aufs Neue mutieren waschechte Krie-ewelsche im Karneval zu überzeugten Kölsche Jecke.

Wen wundert's angesichts der herrlichen Klänge, die die Bands aus der Domstadt immer wieder hervorbringen. Die nahezu 1000 Gäste der Steckenpferd-Sitzung waren sogleich vom "Kölsch-Fieber" infiziert, feierten bis weit nach Mitternacht zu den Songs von Brings, Klüngelköpp, Räuber und Querbeat.

Dass es der Prinzengarde Krefeld gelungen ist, diese Top-Künstler ins Seidenweberhaus zu holen, ist nicht hoch genug zu bewerten. Mit Guido Cantz und Bernd Stelter gesellten sich zwei weitere Großkaliber zur kölschen Krefeld-Delegation. So wird diese Steckenpferd-Sitzung mit Sicherheit in die Annalen der Prinzengarde eingehen.

Der neue Ritter des Närrischen Steckenpferdes verlieh dem Abend zusätzlichen Glanz. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe ließ sich nicht dazu hinreißen, eine klassische Büttenrede abzufeuern. Stattdessen punktete der Neusser mit seiner ehrlich-offenen Art. Mit Blick auf die Vielzahl prominenter Politiker, die bereits das Steckenpferd erhielten, fragte er augenzwinkernd: "Liegt das daran, dass Politiker sich gerne mal vergaloppieren oder immer wieder eine neue Sau durchs Dorf treiben?" Präsident Rainer Küsters klärte Gröhe auf, dass mit der Auszeichnung eine "Zwangsmitgliedschaft" in der Prinzengarde verbunden sei. Der Minister empfand dies alles als eine "wunderbare Ehre". Herzlich lachen musste der vierfache Familienvater Gröhe, als er von Entertainer Cantz als "Fruchtzwerg" bezeichnet wurde.

Apropos Cantz: Der "Verstehen Sie Spaß?"-Moderator nahm seine Heimatstadt Köln gewaltig aufs Korn. "Die können U-Bahn nicht, die können Oper nicht, die können OB-Wahl nicht." Und auf die Frage, wie viele Leute bei der Kölner Stadtverwaltung arbeiten, antwortete er kurz und bündig: "Etwa die Hälfte".
Gleichwohl unterhaltend wie nachdenklich stimmte die Laudation des Vorjahrespreisträgers Willibert Pauels, alias "Ne bergische Jong". "Die Seele des Menschen ist kostbarer als das Universum", sagte er unter dem stürmischen Applaus der Sitzungsgäste.
Diese Steckenpferd-Sitzung war der perfekte Auftakt in diese recht kurze Session!