1. Krefeld

Innung E-Handwerke sprach 28 junge Elektroniker los: „Das ist genau mein Ding"

Innung E-Handwerke sprach 28 junge Elektroniker los : „Das ist genau mein Ding"

"Mit dem Gesellenbrief halten Sie das Werkzeug für Ihre Karriere in der Hand", sagte Rolf Meurer, Obermeister der Innung E-Handwerke Niederrhein Kreis Viersen, den jungen Elektronikern während der Lossprechungsfeier.

28 Nachwuchshandwerker feierten mit der Innung in der Generatorenhalle Viersen ihre erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung.

Einer von ihnen war der 20 Jahre alte Aaron Joeres, und so viel ist sicher: Er hat bei seiner Berufswahl alles richtig gemacht. "Das ist genau mein Ding", sagt der Viersener über seine Arbeit im Willicher Elektroinstallationsbetrieb Teckenburg. Intelligente Gebäudetechnik zu installieren und miteinander zu vernetzen, so dass alles über einen Tablet-PC gesteuert werden kann, macht ihm am meisten Spaß. "Das ist cool", schwärmt Joeres, der aber auch weiß: "In unserem Beruf muss man mit Feingefühl zu Werke gehen, sonst fliegt einem alles um die Ohren." Sein Ausbildungsbetrieb hat ihn als Geselle übernommen, später einmal will Aaron Joeres seinen Meister machen.

Diesen Schritt hat Janine Kirchmair vor Jahren schon gewagt — und nicht bereut. In ihrer Festrede erzählte die 32-jährige Friseurmeisterin und Mutter eines 15 Monate alten Sohnes, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bringt: "Man braucht sehr viel Disziplin und viel Freude an seinem Beruf", sagte die Willicherin. In ihrem Salon, der "KISO Hairlounge", beschäftigt sie zwei Meisterinnen, eine Gesellin und eine Auszubildende. Nach dem Abitur erlernte sie das Friseurhandwerk, "weil ich nicht der Typ fürs Studium bin". Die Meisterprüfung schloss sie direkt an ihre Ausbildung an. 2013 gründete sie das von ihrer Großmutter übernommene Friseurgeschäft neu. "Ich habe unheimlich Spaß, morgens aufzustehen", erklärte Kirchmair, die vor ihrer Selbständigkeit für ein Friseur-Unternehmen auf Messen arbeitete, Seminare leitete und Modenschauen organisierte. Ihren Glückwunsch an die jungen Gesellen verband sie mit einem Rat: "Gehen Sie hinaus ins Leben und machen Sie was draus."

Dafür haben sie beste Chancen, wie Obermeister Rolf Meurer betonte. "Das Land braucht Handwerker. Allein im Elektrohandwerk fehlen derzeit bundesweit 27.000 Fachkräfte", sagte er. Dabei sei Handwerk mehr als eine Berufsgruppe, nämlich ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Meurer sprach die 28 Elektroniker, darunter eine junge Frau, traditionsgemäß von ihren bisherigen Pflichten als Auszubildende los und erhob sie offiziell in den Gesellenstand. "Knapp fünf Millionen Handwerker in 140 Berufen — das sind wir. Und Sie gehören dazu", sagte der Obermeister, der die Gesellenbriefe und Prüfungszeugnisse gemeinsam mit Bildungsgangleiter Hubert Hürtgen vom Berufskolleg Viersen überreichte.