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Krefeld und Kreis Viersen: Arge: So viele Jobs wie noch nie

Krefeld und Kreis Viersen : Arge: So viele Jobs wie noch nie

Auf dem Arbeitsmarkt war 2015 ein gutes Jahr. Die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigen in Krefeld und Kreis Viersen hat mit 170.000 ein Allzeithoch erreicht. Völlig untypisch: Im Winter ist die Arbeitslosigkeit nicht deutlich angestiegen.

"Mit der Entwicklung des Arbeitsmarkts in Krefeld und im Kreis Viersen im vergangenen Jahr sind wir zufrieden", sagt Dirk Strangfeld, Chef der Krefelder Agentur für Arbeit. In Krefeld liegt die Arbeitslosenquote jetzt bei 10,6 Prozent (November: 10,5). 12.430 Krefelder suchen aktuell Arbeit.

Im neuen Jahr will sich die Arbeitsagentur verstärkt um die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen kümmern. In Krefeld sind 5998 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos. Die Mehrzahl der Arbeitslosen hat zwar einen Schulabschluss, jedoch keine abgeschlossene Ausbildung.

Ralf Köpke, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Arge und Krefelder DGB-Chef, meint dazu: "Wir können es uns nicht leisten, einen Teil der Arbeitslosen abzuschreiben". Er fordert, Geld der Agentur verstärkt in Qualifizierungen zu stecken. Agentur-Chef Strangfeld sieht hier eine Chance, indem Langzeitarbeitslose gezielt Qualifikationen erhalten, die sie für Arbeitgeber interessant machen, etwa einen Staplerschein (Voraussetzung für die Arbeit als Lagerist).

Eine gute Nachricht ist die gesunkene Jugendarbeitslosigkeit. Während Ende 2013 nach 2194 junge Leute im Arbeitsamtsbezirk (Krefeld und Kreis Viersen) ohne Anstellung waren, sank diese Zahl bis Dezember 2015 um 545.

Hartmut Schmitz (Unternehmerschaft Niederrhein, stellvertretender Vorsitzender des Arge-Verwaltungsausschusses) appelliert an Jugendliche sich nicht nur auf die beliebtesten Ausbildungsplätze zu konzentrieren. Zurzeit entfielen 30 Prozent der Bewerbungen auf die Top 5 der Azubi-Plätze. Schmitz: "Dabei gibt es 361 Ausbildungsberufe".

Er betonte, dass die Betriebe der Region 90 Prozent der fertig ausgebildeten Azubis übernommen hätten. Die weitaus meisten der jungen Leute, die sich nach der Ausbildung arbeitslos melden, finden in den Folgemonaten eine Stelle.

Bei den Aussichten für 2016 sind sich die Experten nicht einig. Arge-Chef Strangfeld rechnet langfristig mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung im Jahr 2016 - auch wenn 2016 vermehrt Flüchtlinge in der Arbeitslosenstatistik auftauchen werden (die Krefelder Arge hat eine eigene Initiative zur Stellenvermittlung für Migranten gestartet).

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Unternehmervertreter Schmitz verweist auf die unkalkulierbaren Risiken für die Exportwirtschaft, die 2016 drohen könnten ("Brexit", Abschwächung der Konjunktur in China). DGB-Chef Köpke sieht einen weiteren Rückgang der Industriearbeitsplätze in Krefeld. Er schätzt, dass die Seidenstadt 2016 weitere 500 Industrie-Jobs verlieren wird. Sorge macht ihm vor allem die Stahlindustrie.

Die Kurzarbeit in der Siempelkamp-Gießerei in Inrath seit 1. Januar sei kein gutes Zeichen.

Ein positives Fazit zieht Dirk Strangfeld in Sachen des seit 2015 geltenden Mindestlohns : Dieser habe sich nicht als "Jobkiller" erwiesen und zur Schaffung von schätzungsweise ca. 1000 versicherungspflichtiger neuer Stellen in Krefeld geführt.

(StadtSpiegel)