1. Krefeld

OB Meyer: "Frau Baudin, prägen Sie bei uns eine Ära"

OB Meyer: "Frau Baudin, prägen Sie bei uns eine Ära"

Mit einer Feier wurde Katja Baudin als neue Direktorin der Krefelder Kunstmuseen eingeführt.


In der 120-jährigen Historie des Kaiser-Wilhelm-Museums wird der Direktorenposten erst zum sechsten Mal vergeben.
Wenn man von einigen politisch bedingten schnellen Wechseln zwischen 1932 und 1947 absieht, gab es vor Katia Baudin erst fünf Direktoren: Friedrich Deneken, Max Creutz, Paul Wember, Gerhard Storck und zuletzt Martin Hentschel.
"Wer die Krefelder Kunstmuseen leitet, hat die Chance — und vielleicht sogar den Auftrag —, eine Ära zu prägen", erklärte dazu Oberbürgermeister Frank Meyer in seiner Ansprache.
"Nun heißt es also: Frau Baudin, bitte übernehmen Sie! Die nächsten Jahre und Jahrzehnte liegen vor Ihnen: Sie dürfen in diesen Räumen und in unserer Stadtgeschichte gerne Ihre Spuren hinterlassen."
Frank Meyer ließ sowohl den Lebensweg als auch die Karriere von Katia Baudin in seiner Rede Revue passieren. Geboren 1967 in Neuilly-sur-Seine (Frankreich) verbrachte Baudin ihre Kindheit und Jugend größtenteils in Long Island, New York.


Ihre deutsche Mutter, eine Kunsthistorikerin, nahm sie schon früh mit in hochkarätige Ausstellungen im Museum of Modern Art oder ins Guggenheim Museum. So reifte in Katia Baudin der Entschluss, selbst in der Kunst tätig zu werden. Mit einem Bachelor in Internationaler Betriebswirtschaft in der Tasche kehrte sie im Alter von 22 Jahren nach Europa zurück. Sie studierte an der Sorbonne und dem Ecole du Louvre — an beiden Schulen unterrichtete sie später auch als Dozentin. Erste praktische Erfahrungen in der Museumsarbeit sammelte Baudin am Centre Pompidou in Paris. Im März 1997 wurde sie Direktorin des Kunst- und Designmuseums der Region Nord-Pas de Calais in Krefelds Partnerstadt Dünkirchen.
2004 wechselte sie als Rektorin an die Straßburger Kunst- und Designhochschule, die größte französische Kunsthochschule außerhalb von Paris mit 140 Beschäftigten und mehr als 1000 Studenten. Im Mai 2008 schließlich avancierte sie zur stellvertretenden Direktorin des Museums Ludwig in Köln.
In ihrer Antwortrede erklärte die neue Direktorin, sie wolle die Krefelder Kunstmuseen in Orte des Dialogs, der Begegnung und der Diskussion verwandeln. "Sie können stolz sein auf das Museum, es ist ein Schatz", rief sie den rund 150 Gästen im Kaiser-Wilhelm-Museum zu.