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Stadt Krefeld sperrt ab Mittwoch die Sportanlagen: Tennisspieler sind „stinksauer“ über „Krefelder Sonderweg“

Stadt Krefeld sperrt ab Mittwoch die Sportanlagen : Tennisspieler sind „stinksauer“ über „Krefelder Sonderweg“

Die Stadt Krefeld zieht die Notbremse und sperrt ab Mittwoch die Sportanlagen. Am Donnerstag werden auch die Kultureinrichtungen wieder schließen müssen. Dies kündigten heute Oberbürgermeister Frank Meyer und Stadtdirektor Markus Schön an.

Die anhaltende Inzidenz über 100 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner wird als Grund angeführt. „Das ist eine bodenlose Frechheit“, schimpft Olaf Stiller, Vorsitzender des Tennis-Bundesligisten HTC Blau-Weiß Krefeld und ergänzt: „Dieser Krefelder Sonderweg macht überhaupt keinen Sinn. In der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW, die heute veröffentlicht wurde, steht explizit drin, dass Sport im Freien mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt ist. Ich habe kein Verständnis für diese Entscheidung der Stadt Krefeld.“ Stiller hat bereits eine E-Mail an OB Meyer und Stadtdirektor Markus Schön, der gleichzeitig auch Sportdezernent ist, verschickt. „Ich hoffe auf eine schnelle Reaktion und darauf, dass dieser Beschluss zurückgenommen wird.“

Davon ist derzeit jedoch nicht auszugehen. Auf Nachfrage unserer Redaktion sagte Markus Schön: „Wir haben diese Entscheidung im Krisenstab getroffen und halten auch daran fest.“

Horst Giesen, Vorsitzender des Tenniskreises Krefeld, hat dafür keinerlei Verständnis. „Das sind nicht nachvollziehbare Beschränkungen“, klagt er. „Ich habe die Vereine des Tenniskreises heute darüber informiert. Einige konnten es gar nicht glauben. Man bekommt den Eindruck, dass die Entscheider überhaupt nicht mehr abwägen, sondern einfach pauschal beschließen.“

Auch Jochen von der Weien, Vorsitzender vom Tennisclub Grün-Weiß-Grün, ist „stinksauer“. „Es kann doch nicht sein, dass nur in Krefeld nicht gespielt werden darf, in St. Tönis, Kempen oder andernorts schon“.