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MSV Duisburg 1. Runde DFB-Pokal

DFB-Pokal: Zebras unterliegen dem BVB deutlich mit 0:5 : Lehrstunde in Schwarz und Gelb

Der MSV Duisburg hat in der ersten Runde des DFB-Pokal vor 300 Zuschauern gegen Borussia Dortmund eine deutliche 0:5-Pleite kassiert. Während der BVB sich fürs Borussenduell in der Bundesliga warmschoss, gab’s für die überforderten und früh dezimierten Hausherren gar nichts zu holen.

Schon beim Blick auf die Aufstellung konnte den MSV-Fans angst und bange werden. Lucien Favre hatte im Vorfeld des DFB-Pokal-Erstundenspiels bei den Zebras verkündet, er wolle mit seinem Team den Pott nach Dortmund holen. Und so stellte er dann auch auf und schickte Hitz, Sancho, Haaland, Hazard, Hummels, Bellingham, Can, Meunier, Witsel und Reyna zu Beginn auf den Rasen - der wiedergenesene Marco Reus nahm zunächst auf der Bank Platz. Torsten Lieberknecht setzte beim Projekt Sensationssieg auf Leo Weinkauf, Max Sauer, Dominic Volkmer, Lukas Scepanik, Ahmet Engin, Arne Sicker, Sinan Karweina, Vincent Vermeij, Vincent Gembalies, Niko Bretschneider und Wilson Kamavuaka.

Die Gäste aus Dortmund ließen sich vor erstmals seit dem Lockdown wieder ins Stadion gelassenen 300 Fans gar nicht erst lange bitte und legten kontrolliert los. Nach fünf Minuten musste Weinkauf erstmals gegen Erling Haaland klären. Neun Minuten später zeigte Schiedsrichter Robert Kampka auf den Elfmeterpunkt, nachdem Max Sauer eine Witsel-Flanke auf den einschussbereiten Haaland mit der Hand im Strafraum klärte - klarer Elfmeter. Jadon Sancho nahm das Geschenk an und versenkte trocken zum 1:0 für den großen Favoriten. Die neu formierte MSV-Elf wehrte sich tapfer und hatte durch Ahmet Engin, der über Links durchbrach in der 23. Minute seine erste gute Möglichkeit des Spiels. Eine Minute später klärte Weinkauf gut gegen das 30-Meter-Geschoss von Emre Can.In der 29. Spielminute prüfte Karweina Marvin Hitz per Aufsetzer, im direkten Gegenzug musste Leo Weinkauf nach Traumkombination und Abschluss durch den bärenstarken und erst 17 Jahre alten Jude Bellingham zum zweiten Mal hinter sich fassen. Dann kam Minute 39 - und das Schicksal des MSV war endgültig besiegelt, als sich Dominic Volkmer nach Notbremse gegen den cleveren Haaland die zurecht fällige Rote Karte abholte. Als wäre das alleine nicht schon bitter genug, gab’s das 0:3 per Traumfreistoß ins linke Eck durch Eden Hazard als Sahnehaube obendrauf.

In Halbzeit zwei brachte Favre Thomas Delaney für Bellingham, den bisher besten Spieler auf dem Platz. Torsten Lieberknecht ersetzte Sinan Karweina durch Max Jansen und Vincent Vermeij durch Orhan Ademi. Auf dem Platz änderte sich dadurch nicht viel. Denn der BVB wollte mit Blick auf das Borussen-Duell in der Bundesliga am Wochenende nicht nachlassen. Und es gab auch in Halbzeit zwei ein Gegentor für die Hausherren per Freistoß. Diesmal war es BVB-Youngster Giovanni Reyna, der die Lücke in der MSV-Mauer fand und Axel Witsel anschoss, der unhaltbar zum 4:0 (51. Minute) abfälschte. Marco Reus stand in Minute 58 erst wenige Sekunden auf dem Spielfeld, da trug er sich nach feiner Sancho-Freistoß-Vorlage auch schon als Torschütze zum 5:0 ein. Die Dortunder kannten kein Erbarmen und kombinierten die Zebras weiterhin schwindelig, ließen aber beim Torabschluss Milde walten.Und so blieb es am Ende beim verdienten und deutlichen 5:0 für den Vize-Meister.

Nach dem Abpfiff versammelte Torsten Lieberknecht seine Truppe noch auf dem Rasen um sich und sprach viele aufmunternde Worte. „Es ist einfach ärgerlich, wie es für uns gelaufen ist. Aber wir wollten uns trotzdem gut präsentieren und den Kopf hoch halten. Wir werden unsere Schlüsse aus dem Spiel ziehen und in der Liga noch aggressiver nach vorne spielen“, gab Leo Weinkauf zu Protokoll. An diesem Tag gab’s für die Duisburger einfach nichts zu holen. Der BVB kann kein Gradmesser sein. Und: Der MSV hat sich auch zu zehnt nicht abschlachten lassen. Viel wichtiger ist da das Spiel am kommenden Samstag, wenn es bei Hansa Rostock in der Liga wieder um Punkte geht.