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Zebras unterliegt in Bochum knapp mit 1:2: MSV beweist Moral

Zebras unterliegt in Bochum knapp mit 1:2 : MSV beweist Moral

Der MSV Duisburg hat den Start nach der Winterpause in den Sand gesetzt. Beim VfL Bochum unterlagen die Zebras nach frühem 0:2-Rückstand am Ende knapp mit 1:2. Das Tor für die Gäste erzielte Neuzugang Havard Nielsen.

Die sich androhende Klatsche abgewendet, das Ruhrderby am Ende aber trotzdem verloren. Beim MSV Duisburg und Havard Nielsen überwog nach der 1:2-Pleite im ersten Ligaspiel nach der Winterpause die Ernüchterung. "Klar sind wir nicht zufrieden. Das war ein enges Match. Wir hätten aufgrund der zweiten Halbzeit, wo wir gut nach vorne gespielt haben und unsere Chancen hatten, ein Unentschieden verdient gehabt."

Überraschungen bei der Verkündung der Startelf des MSV Duisburg? Fehlanzeige. Torsten Lieberknecht schickte die Elf ins Ruhrderby, der er auch schon beim Trainingslager in Portugal das Vertrauen geschenkt hat: Vor Felix Wiedwald im Kasten standen Andy Wiegel, der neue Kapitän Gerrit Nauber, Dustin Bomheuer und Kevin Wolze. Das Mittelfeld besetzten Lukas Fröde zentral vor der Abwehr und Fabian Schnellhardt, Cauly Souza, Moritz Stoppelkamp und Joe Gyau. Offensiv probierte zunächst Havard Nielsen sein Glück.

Nach 13 Minuten gab's direkt den ersten Nackenschlag der jungen Partie für die bis dahin im Eisschrank an der Castroper Straße gut und mutig aufspielenden Zebras. Ein missglückter Klärungsversuch von Gerrit Nauber machte Lukas Fröde unfreiwillig zur Billard-Vorlage für VfL-Neuzugang Simon Zoller, der aus 13 Metern souverän zur Bochumer Führung verwandelte. Acht Minuten später war es wieder Lukas Fröde, der eine unglückliche Figur machte. Nach Ecke von Sidney Sam verschätzte sich Fröde und Patrick Fabian konnte unbedrängt zum 2:0 für die Gastgeber einnicken - wie auch schon beim 1:0 keine Chance für Felix Wiedwald. "Wir sind eigentlich gut ins Spiel gekommen und hatten das Gefühl, dass hier heute was geht", analysierte Nielsen nach der Partie im Spielertunnel. "Umso ärgerlicher, dass wir dann zwei Gegentore kriegen, die extrem weh getan haben." Der VfL zog jetzt souverän sein Spiel auf, während der MSV probierte, den Schock zu verdauen, das drohende Debakel zu verhindern und wieder zurück in die Spur zu finden.

In Halbzeit zwei passierte zunächst nicht viel. Der MSV bemühte sich zwar, bekam aber zu Beginn keinerlei geordneten Spielaufbau, weder im Zentrum noch auf den Außenbahnen, hin. In der 55. Minute reagierte Lieberknecht und erlöste den ganz schwach und unglücklich spielenden Joe Gyau. Für ihn kam Richard Sukuta-Pasu, der sich ganz vorne einsortierte, während Nielsen ins Mittelfeld rückte. Der Wechsel tat den Gästen, die nun mehr Struktur und Druck auf den Rasen brachten, gut. In der 58. Minute prüfte Moritz Stoppelkamp VfL-Keeper Manuel Riemann, der aber keine Probleme mit dem mittig platzierten Schüsschen hatte.

Besser machte es da auf der Gegenseite Sebastian Maier, der aber trotz platziertem Flachschuss seinen Meister in Felix Wiedwald fand. Und auch Dominik Baumgartner schaffte es in der 74. Minute nicht, den erneut stark parierenden Wiedwald per Kopfball zu überwinden. Bochum erhöhte den Druck, gejubelt wurde aber auf der Gegenseite. Der gerade eingewechselte Ahmet Engin flankte in der 79. Minute von Rechts in die Mitte, wo Riemann Havard Nielsen den Ball per missglückter Faustabwehr auf den Kopf legte. Der Norweger sagte Danke und nickte gleich in seinem ersten Pflichtspiel für die Zebras zum 1:2-Anschlusstreffer ein. "Da war natürlich ganz viel Glück dabei. Ich habe mich gefreut über das Tor, auch wenn ich das gerne tauschen würde gegen einen oder sogar drei Punkte hier." Die Gäste probierten nach dem Anschlusstreffer alles, kamen aber trotz guter Möglichkeiten durch Nielsen und Bomheuer nicht mehr zum heiß ersehnten Ausgleich.

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Nach der Partie zeigte sich MSV-Coach Torsten Lieberknecht zerknirscht, aber beileibe nicht unzufrieden. "Mit dem Ergebnis sind wir total unzufrieden. Wir hatten gut begonnen und kriegen dann so ein Ping-Pong-Tor sowie den schnellen zweiten Gegentreffer. Die zweite Halbzeit hat mir aber gezeigt, dass diese Mannschaft lebt und in der Lage war, das Spiel nach einem 0:2 zu drehen." Ein Extralob gab es für die beiden Neuzugänge. "Felix hält super und uns im Spiel. Und Howie macht sein Tor. Das hat mir gut gefallen." Vor der nächsten Aufgabe am Freitag im eigenen Stadion gegen Darmstadt sei ihm nicht bange. "Wir gehen da mit viel Mut und viel Zuversicht in die Partie."