1. Moers Niederrhein

Kleines Jubiläum mit ambitioniertem Programm

Festkonzert des Universitätsorchesters : Da schaut keiner aufs Handy ...

Seit 15 Jahren gibt das Universitätsorchester Duisburg-Essen jährlich Festkonzerte, und weil das erste nur in Essen stattfand, ist das Konzert am Sonntag im Theater auch das 15. Festkonzert in Duisburg. Entsprechend feierlich-ambitioniert ist das Programm.

Den Anstoß gab die Wiedereröffnung des Saalbaus in Essen, seitdem sind die Festkonzerte ein jährlicher Höhepunkt im Kalender des Uni-Orchesters – und bisher jedes Mal ausverkauft!

Sopranistin Inga-Britt Andersson, die im Festkonzert Orchesterlieder von Gustav Mahler und Richard Strauss singt, freut sich auf das Heimspiel. In mehreren Aufführungen der Rheinoper hat sie schon auf der Bühne des Theaters Duisburg gestanden, außerdem ist sie hier aufgewachsen und wohnt mit ihrer Familie hier. „Für eine freischaffende Opernsängerin ist Duisburg ideal, eine solche dichte an Opernhäusern wie im Ruhrgebiet gibt es sonst nirgendwo.“ Und sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Universitätsorchester: „Ein Laienorchester mit unglaublicher Begeisterung! Man spürt immer diese Dankbarkeit, solche Musik machen zu dürfen, und das steckt mich an.“ Als Mutter denkt sie auch ein wenig pädagogisch: „Im Café holen immer alle sofort ihre Handys raus, sowas beklemmt mich immer, und dann gibt es mir Hoffnung, im Konzert die jungen Leute zu sehen“ – im Publikum wie im Orchester.

Vor allem freut sich Andersson über die Gelegenheit, Lieder mit Orchester zu singen – die ist nämlich selten.

Auch dem großen Jubilar Beethoven wird das Festkonzert Rechnung tragen, mit der berühmten Ouvertüre zu Goethes „Egmont“. „Das Stück hat eine Wahnsinnsaufführungsgeschichte, da zählen die Details“, sagt Dirigent Oliver Leo Schmidt. An den Schluss hat er mit Antonin Dvoráks siebter Sinfonie ein „heiteres Werk, sehr rhapsodisch“, gesetzt. „Wahrnehmung der Welt“ ist das Motto, das die Werke verklammert. „Aber es sind alles Werke, die wirklich Freude machen zu hören“, verspricht Schmidt.