Delfinjunges ist tot

Das am 22. Dezember im Zoo Duisburg zur Welt gekommene Delfinjungtier ist tot. Wie der Zoo mitteilte, ist das Männchen am gestrigen Sonntag unerwartet gestorben, obwohl "nichts auf eine Erkrankung" hingedeutet habe, so der Zoo.

Alle Mitarbeiter seien begeistert gewesen, da der kleine Delfin innerhalb von zwölf Tagen fast 10 Kilogramm an Gewicht zugenommen hatte. Erst am Wochenende sei aufgefallen, dass das Muttertier und ihr Kalb deutlich langsamer schwammen als gewöhnlich. Eine kurzfristig entnommene Blutprobe habe einen stark erhöhten Kaliumgehalt aufgewiesen, spätter hätten Mutter und Jungtier allerdings wieder ein normales Schwimmverhalten mit regelmäßigen Atem- und Trinksequenzen aufgewiesen. Am Sonntagmorgen sei dann innerhalb von nur zwei Minuten der Tod eingetreten, ohne dass Tierpfleger oder Tierärzte in irgendeiner Form hätten eingreifen können. Als Todesursache vermuten die Zoo-Experten eine Stoffwechselentgleisung.

Das verendete Tier wird jetzt in einer tiermedizinischen Fachfakultät von Meeressäugerspezialisten untersucht; auch internationale Experten sind beteiligt. Bis heute gibt der plötzliche Tod von scheinbar gesunden Jungtieren bei Delfinen der Wissenschaft Rätsel auf.

Die Jungtiersterblichkeit bei in Zoos gehaltenen Delfinen unterscheidet sich übrigens nicht von der bei Delfinen in freier Wildbahn. Das Immunsystem entwickelt sich bei Delfinen erst in den ersten Lebenswochen.

Wie der Zoo mitteilt, seien die Mitarbeiter "zutiefst betroffen". Sie hätten für das Jungtier ihre Weihnachts- und Silvesterfeiern geopfert, um Tag und Nacht für die beiden Jungtiere — an Heiligabend kam noch ein Weibchen zur Welt, auf dem jetzt alle Hoffnung ruht — da zu sein.

Zu befürchten seien jetzt erneut Anfeindungen von Zoo- und Delfinariengegnern, "die wider besseren Wissens die Haltung und Zucht im Delfinarium anprangern".

Das weibliche Jungtier macht einen gesunden Eindruck und wiegt an seinem zwölften Lebenstag bereits stattliche 25 Kilogramm.

(Niederrhein Verlag GmbH)