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Crowdfunding für Lilis School: Komm, wir retten eine Schule!

Crowdfunding für Lilis School : Komm, wir retten eine Schule!

Vor ziemlich genau einem Jahr berichteten wir erstmals über Aracelis Kossiak aus Neukirchen-Vluyn, die eine Schule in der Dominikanischen Republik geerbt hat. Mit Unterstützung einiger Engagierter der Gesamtschule Niederberg wurde das Hilfsprojekt „Lilis School“ ins Leben gerufen, um die gleichnamige Schule auf der Karibikinsel vor dem Aus zu retten. Ein Neubau des Schulgebäudes konnte zum großen Teil über die Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help finanziert werden. Mittels Crowdfunding soll nun die restliche Summe generiert werden.

Wir erinnern uns: Nach dem Tod ihrer Mutter ist Aracelis Kossiak aus Neukirchen-Vluyn plötzlich Schulleiterin einer Schule in der Dom. Rep..Trotz aller Widrigkeiten, die die Entfernung mit sich bringt, kommt Aufgeben nicht in Frage, denn Lilis School ist die einzige Chance, die viele Kinder und Jugendliche in dem Armenviertel von Puerto Plata haben. Florencia, Spitzname Lili, hatte das Colegio Enriquillo 1992 gegründet; in den besten Zeiten wurden dort bis zu 70 Schüler*innen vom Vorschulalter bis zur 7. Klasse unterrichtet. „90 % haben danach auf einer weiterführenden Schule ihr Abitur geschafft, davon haben inzwischen 70 % sogar einen Uniabschluss“, erzählt die Tochter stolz. Doch die Zeiten sind nicht mehr gut. Die Privatschule lebt von den Elternbeiträgen, doch immer weniger Eltern können zahlen. Erst 2020 wird Aracelis Kossiak offiziell Schulleiterin und damit auch handlungsfähig – da ist die Mutter bereits drei Jahre tot und die Schule auf eine Klasse geschrumpft. Das gesparte Geld ist beinahe aufgebraucht, das Gebäude marode, viele Kinder sitzen statt auf der Schulbank auf der Straße. Durch einen Zufall erfährt Lehrer Sinan Lafci davon und initiiert mit einigen anderen Lehrkräften der Gesamtschule Niederberg ein Hilfsprojekt. Das erste Ziel ist es, genügend Geld zu sammeln, um das Dach zu reparieren. So Stand Dezember 2020.

Seitdem ist einiges passiert: Das Hilfsprojekt ist mittlerweile ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit eigenem Spendenkonto und auf sämtlichen digitalen Kanälen unterwegs. Und es hat prominente Unterstützung bekommen: die Reiner Meutsch Stiftung Fly & Help. Stiftungsgründer Reiner Meutsch hatte sich bei seiner Weltumrundung 2010 vorgenommen, innerhalb von 20 Jahren 100 Schulen in Entwicklungsländern bauen zu wollen. „Warum nicht einfach mal fragen“, denkt sich Gesamtschullehrer Tobias Barnowski, auch wenn er kaum mit einer positiven Antwort rechnete. Denkste! Die Stiftung fliegt in die Dom. Rep. und hilft. Man entschließt sich, die Schule neu zu bauen. „Ein wahrer Glücksfall“, sagt Sinan Lafci, denn die Sanierung des in den 70er Jahren gebauten Bungalows wäre wenig nachhaltig gewesen.

Mit dem Neubau ist ein Bauunternehmen vor Ort betreut, dessen Inhaber ein Freund der Familie ist. Ein ehemaliger Schüler von Lilis School, der inzwischen als Bauingenieure tätig ist, koordiniert gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern und Freunden die Arbeiten.

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Mit 90.000 Euro beteiligen sich die Stiftung Fly & Help und ein von ihr an Land gezogener Großsponsor an den Kosten. Mit dieser Summe können Erdgeschoss und 1. Etage gebaut werden, so dass statt der zuletzt ein bis zwei Klassen nun fünf bis sechs Klassen Platz finden werden. Die Arbeiten werden jedoch so ausgeführt, dass noch eine zweite Etage möglich ist. Hier soll u.a. ein Mehrzweckraum entstehen, in dem zum Beispiel auch die Eltern Bildungsangebote wahrnehmen können.

Für die zweite Etage werden nochmals ca. 27.000 Euro benötigt. Diese will der Förderverein mittels Crowdfunding zusammenbekommen. Idealerweise gelingt das schnellstmöglich, denn so könnte das fehlende Stockwerk noch bis zur Eröffnung im März fertiggestellt werden. Ist das geschafft, wird es für den Verein darum gehen, mit Spendengeldern das Schulleben fortführen zu können. Denn neben der einmaligen Summe werden auch regelmäßige Spenden benötigt, damit die monatlichen Fixkosten von etwa 700 Euro (u.a. für die drei Löhne, Strom, Wasser, Versicherung, Müllentsorgung) gedeckt werden können. Das langfristige Ziel ist es natürlich, dass sich die Schule wieder selbst trägt.

„Da wollten wir nur ein Dach reparieren lassen und nun haben wir einen Neubau“, freut sich Aracelis Kossiak über die viele Unterstützung. Die dreifache Mutter war zuletzt im Oktober vor Ort – sonst ist sie von Neukirchen-Vluyn aus für ihre Schule im Einsatz. Mit ihren Lehrerinnen, aber auch dem Schulministerium ist sie jeden Tag per WhatsApp in Kontakt. Sie bezahlt die Rechnungen, erledigt die Büroarbeit und seit es die Baustelle gibt, legt sie für nicht verschiebbare Telefonate wegen der Zeitverschiebung auch mal Nachtschichten ein. Und es macht sie glücklich, das Lebenswerk ihrer Mutter weiterzuführen: „Mein Motor sind die Kinder. Ihnen zu helfen, ein besseres Leben zu führen und damit der ganzen Gesellschaft eine Perspektive zu geben – das ist es, was mich antreibt!“

Crowdfunding: https://www.betterplace.org/de/
projects/99703

Spendenkonto: Förderverein für Lilis Schools in der Dominikanischen Republik e.V.,
IBAN: DE41 3545 0000 1101 1127 77
BIC: WELADED1MOR

Paypal: spende@lilisschools.org

Infos zum Verein finden Sie hier: www.lilisschools.org, lilis.schools auf Instagram, @lilis.schools auf Facebook

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