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Krefeld: Wasserwacht fährt Jetski

Krefeld : Wasserwacht fährt Jetski

Die DRK-Wasserwacht hat 18.000 Euro in Jetski "Henry" und die Fahrerschulung investiert. Der 110 PS starke und bis zu 100 km/h schnelle Flitzer soll vor allem in flachen Gewässern zum Einsatz kommen.

"Mit dem neuen Fahrzeug sind wir schnell auch in schmalen oder flachen Bereichen eines Gewässers und es ist sehr leicht bedienbar" — Christian Reuter, der Leiter der Wasserwacht im DRK Kreisverband Krefeld, und das ganze Wasserwacht-Team freuen sich sehr über die Ergänzung ihrer Ausrüstung, die pünktlich zum Saison-Beginn auf dem Elfrather See in Dienst gestellt werden konnte.

Die Wasserwacht des DRK verfügt jetzt — als zweiter DRK-Kreisverband in NRW — über ein speziell für die Wasserrettung umgebautes Jet-Ski: Das RWC WR1 PRO wurde von Yamaha hergestellt und von der Firma WaterRescue ausgestattet.

Der Hintergrund: Das Konzept der Wasserrettung per Jet-Ski ist neu und die Krefelder Wasserwacht hat sich sehr früh damit beschäftigt.

Der Jetski hat einen 110 PS starken Otto-Motor mit Jet-Antrieb, eine wasserdichte Sondersignal-Anlage und ein Rettungsbrett (LifeSled) der amerikanischen Fachfirma Wahoo! International zur Personenrettung. Die Sitzbank des RWC ist für drei Personen gebaut, eine weitere Person kann auf dem Sled transportiert werden.

Das RWC wird mit einem oder zwei DRK-Wasserwachtlern besetzt. Der knapp 1,5 Jahre alte Jet-Ski diente als Jahresmodell zuvor zu Schulungszwecken der Firma WaterRescue und wurde auch schon bei Jet-Ski- und Motorboot-Rennen zur Absicherung eingesetzt.

Es hat ca. 18.000 Euro gekostet, inkl. der Schulung von fünf Fahrern. Der Neupreis liegt bei 36.000 Euro. Trailer und LifeSled sind neu. Die Anschaffung wurde von der Sparkasse Krefeld mit 5000 Euro und einer weiteren Privatspende unterstützt, die Restsumme finanziert der DRK-Kreisverband. Bei der Indienststellung taufte "Patin" Ulrike Steeger, Regionalmarktleiterin Bockum der Sparkasse Krefeld, den Jet-Ski auf den Namen "Henry" — um an den Gründer des Roten Kreuzes, Henry Dunant, zu erinnern. "Mit diesem modernen Fahrzeug möchten wir als Wasserwacht Krefeld insbesondere unsere folgenden Einsatzwerte noch verstärken und unseren Auftraggebern ein noch größeres Maß an Sicherheit bieten", so Reuter.

Der Jetski bietet viele Vorteile — beginnend bei der Transportfrage: Es wird per Hänger transportiert, der Fahrer braucht aber keine Hänger-Zulassung, sondern der einfache Führerschein reicht aus — "das ist ein Vorteil für viele unserer Helfer und macht uns flexibel", so Reuter.

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Am Einsatzort kann das 350 Kilo schwere Fahrzeug schnell ins Wasser gebracht werden. Auf dem Wasser erreicht es schnell seine Höchstgeschwindigkeit von rund 100 km/h, verursacht aber nur geringen Sog und Wellenschlag — "das ist z.B. vorteilhaft, wenn wir an einem Ruder-Regattafeld vorbeifahren müssen", so Reuter. Außerdem bleibt das Wasser am Einsatzort ruhiger und das RWC wirkt auf im Wasser treibende Menschen nicht so bedrohlich wie ein großes Boot.

Am Einsatzort angekommen, können die DRK-Helfer eine verunglückte Person schnell auf das LifeSled ziehen, das eine besonders rutschfeste Oberfläche hat, sodass die Person sicher liegt. Der Jetski steht stabil auf dem Wasser, so dass sich die Helfer um die Menschen kümmern können.

Dazu ist der Jet-Ski mit Seitenschlaufen ausgestattet, an denen sich weitere verunglückte Personen festhalten können. "Mit dem Jet-Ski sind wir dann schnell wieder an Land — das ist wichtig, wenn wir z.B. einen Menschen reanimieren müssen", so Reuter.

Das neue Wasserrettungsfahrzeug wird für die Veranstaltungssicherung zu Wasser, für Rettungseinsätze bei Unfällen und Katastrophen und für Binnen-, Strömungs-, Hoch- und Niedrigwasser-Einsätze verwendet. Es kann auch auf dem Rhein eingesetzt werden.

"Unsere Wasserwachtler hatten den Jetski der Wasserwacht Aachen bei der diesjährigen boot in Düsseldorf gesehen und vorgeschlagen, einen für Krefeld anzuschaffen. Der Vorstand des Kreisverbandes hält das für eine sehr sinnvolle Ergänzung zu dem schon vorhandenen Schnellboot Buster und dem Hochwasser-Rettungsboot, so dass wir uns überlegt haben, wie wir es finanzieren können", so Sabine Hilcker, die Geschäftsführerin des Kreisverbandes. Das DRK hatte dann bei der Sparkasse Krefeld angefragt und die Sponsor-Zusage bekommen.

(StadtSpiegel)