1. Krefeld

Von Krefeld in den Europarat

Von Krefeld in den Europarat

Seit zwei Jahren sitzt die Krefelderin Kerstin Radomski für die CDU im Bundestag. Nun wurde sie als eine von 18 deutschen Abgeordneten in den Europarat berufen.

„Bildung, Umwelt, Familie“ - das waren die Schwerpunktthemen, mit denen Kerstin Radomski 2013 in den Bundestag einzog. Was wurde daraus?

Die CDU-Fraktion schickte die Krefelderin gleich in wichtige Kontrollgremien, die intensives Aktenstudium erfordern: Die Ausschüsse für Haushalt und Rechnungsprüfung. Sie prüft nun unter anderem den Etat des Bundespräsidenten und könnte in dessen Amtssitz Schloss Bellevue buchstäblich in die Schränke schauen.

Öffentlich kaum bekannt, aber um so wichtiger, ist der „Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung“, in dem die 41-Jährige ebenfalls Mitglied ist.

Das Gremium überprüft alle Gesetze auf deren Auswirkung auf nachfolgende Generationen. Dort geht es zum Beispiel um die Bundesförderung für die Universitäten.

Die 22 Sitzungswochen im Jahr verbringt die gebürtige Hülserin in der Hauptstadt, von der sie zwischen den Sitzungsterminen allerdings nur wenig sieht: „In den zwei Jahren habe ich einen Besuch im Prenzlauer Berg geschafft“, sagt Radomski, die vor ihrem Mandat als Studienrätin für Biologie und Erdkunde arbeitete. Und eine schicke Altbauwohnung in Berlins Szeneviertel? Nein, die wollte Kerstin Radomski nicht. In den Sitzungswochen reicht ihr ein Hotelzimmer nah beim Parlament - am Wochenende und in den sitzungsfreien Wochen geht es zurück in den Wahlkreis, nach Krefeld zu den beiden Töchtern (fünf und acht Jahre alt).

Als Mitglied im Haushaltsausschuss ist die Krefelderin einmal im Jahr zum Abendessen bei Angela Merkel im Kanzleramt eingeladen. „Die Kanzlerin wandert von Tisch zu Tisch, setzt sich dazu und stellt Fragen, die zeigen, dass sie sich für die Arbeit der einzelnen Abgeordneten interessiert“, erzählt Radomski.

Für die Krefelderin überraschend kam die Berufung als eine von 18 deutschen Abgeordneten in den Europarat nach Straßburg, der vier Mal im Jahr zusammentritt. Dort ist immer wieder die Menschenrechtslage und die Sicherung demokratischer Grundprinzipien Thema - zurzeit im Fall Polens hochaktuell. Auch Kerstin Radomski wird vor dem internationalen Plenum sprechen (die Rede wird dann simultan auf Englisch und Französisch übersetzt).

Bei aller Bundes- und Europapolitik: Regelmäßig ist Kerstin Radomski auch im Wahlkreis (Krefeld-Nord, Moers, Neukirchen-Vluyn, Kreis Wesel) unterwegs: „Ich will für den Bürger ansprechbar bleiben“.

Die Abgeordnete bietet auch Sprechstunden in Krefeld an: Tel. 02151–819820.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)