1. Krefeld

Uerdingen: Umweltministerin eröffnet Pilotanlage

Uerdingen: Umweltministerin eröffnet Pilotanlage

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zu Besuch in Krefeld: Die Firma Covestro testet in Uerdingen ein Verfahren zur Wiederverwertung von salzhaltigem Abwasser.

Die Bundesumweltministerin nahm am Freitag die Anlage in Betrieb. Die neue Technologie verringert den Salzgehalt in Gewässern wie dem Rhein und schont so die Trinkwasser-Ressourcen. Sie wird bei der Herstellung des Hochleistungskunststoffs Polycarbonat verwendet, der in vielen Bereichen wie dem Automobilbau, der Elektronikbranche und der Medizintechnik benötigt wird.

Das Bundesumweltministerium hat das Projekt als hervorragendes Beispiel für die Umsetzung des Kreislaufgedankens in der Industrie mit rund 740.000 Euro gefördert. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf etwa 3,7 Millionen Euro.

Covestro-Innovationsvorstand Dr. Markus Steilemann erklärte, mit dem Schritt stelle das Unternehmen seine Fähigkeit und den Willen unter Beweis, durch neue Verfahren zu Ressourcenschonung und Umweltschutz beizutragen.

Bei Covestro wird nun erstmalig in Deutschland salzhaltiges Industrieabwasser im Rahmen einer industriellen Pilotanlage wiederverwertet. Solches vorgereinigtes Salzwasser wird üblicherweise in Gewässer eingeleitet, im konkreten Fall in den Rhein, der unmittelbar am Werk verläuft. Mit Hilfe der neuen Anlage kann jetzt ein Teil des Abwassers zur Produktion von Chlor in der Elektrolyse wiederverwendet werden. Chlor wiederum ist einer der wesentlichen Rohstoffe bei der Herstellung von Polycarbonat und anderen Kunststoffen.

Dank des neuen Verfahrens lassen sich bei der Chloralkali-Elektrolyse jetzt pro Jahr bis zu 30.000 Tonnen Salz und 400.000 Tonnen sogenanntes vollständig entsalztes Wasser einsparen. Das entspricht der Vermeidung von 6200 Tonnen CO

-Äquivalenten jährlich. Pro Stunde kann die Einleitung von bis zu 70 Kubikmetern salzhaltigen Abwassers in den Rhein vermieden werden.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)