1. Krefeld

Bei CDU-Bürgerversammlung: Stadtplaner fordert: Seidenweberhaus abreißen

Bei CDU-Bürgerversammlung : Stadtplaner fordert: Seidenweberhaus abreißen

Wenn es nach Rainer Lucas geht, wird das Seidenweberhaus abgerissen. Der Vorsitzende des Krefelder Gestaltungsbeirates plädiert für eine komplette Neugestaltung des Theaterplatzes.

Diese Einschätzung gab der Städteplaner auf der Bürgerversammlung der CDU im Seidenweberhaus ab, erntete damit aber einigen Widerspruch im Publikum.

"Wir sollten stadtplanerisch denken", forderte Lucas die Besucher des Forums auf. Ein Platz gewinne dadurch seinen Charakter, dass die einzelnen Gebäude miteinander in Beziehung stünden. Genau dies sei aber beim wuchtigen hexagonalen Seidenweberhaus nicht der Fall. Weder mit Mediothek noch mit Theater ergäben sich Bezüge.

Zudem öffne sich der Theaterplatz zum Ostwall hin, verschließe sich aber zur St. Anton-Straße, also zur City. "Das ist falsch", unterstrich Lucas. "Der Platz muss auf die City reagieren."

Auch von dem Vorschlag, als Ersatz für das marode Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz ein neues Verwaltungsgebäude auf dem Theaterplatz zu errichten, hält Lucas nichts. Ein solches Gebäude plus einer Veranstaltungshalle würden viel zuviel Raum in Anspruch nehmen: "Dann gibt es keinen Platz mehr", warnte Lucas.

Aus städteplanerischer Sicht käme nur ein Neubau des Seidenweberhauses in Frage, der sich in den Theaterplatz einfüge und diesen gegenüber der Innenstadt öffne.

Beim Publikum fand Lucas jedoch wenig Zustimmung. Ein Diskutant erwiderte, das Seidenweberhaus öffne sich gegenüber Theater und Mediothek. Zudem sei es "zeittypisch für die 70er Jahre." Der Redner erntete starken Applaus.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)