1. Krefeld

Röntgenanlage durchleuchtet ganze LKW

Röntgenanlage durchleuchtet ganze LKW

Das Krefelder Hauptzollamt leidet unter Personalmangel. Siegmund Ehrmann war vor Ort.

„Zusätzliches Personal benötigt das Hauptzollamt Krefeld, um am Niederrhein genügend Präsenz zeigen zu können,“ zieht Siegmund Ehrmann sein Fazit eines Besuchs im Hauptzollamt Krefeld. Der SPD-Bundestagsabgeordnete für Krefeld führte Gespräche mit Leitung, Personalrat und Gleichstellungsbeauftragter des Hauptzollamts.

Im Fokus des Besuchs stand die Einführung des Mindestlohns und die damit verbundenen umfangreichen Kontrollaufgaben des Zolls. Zusammen mit dem Kreis Viersener Abgeordneten Udo Schiefner erkundigte sich Ehrmann zu Mindestlohn- und Schwarzarbeitskontrollen sowie den damit verbundenen personellen Anforderungen. „Im Krefelder Hauptzollamt sind alle besorgt, dass personell weiter ausgedünnt wird. Stattdessen ist mehr Personal offensichtlich notwendig“, so Schiefner. Der Zoll hat mit der Bekämpfung der Schwarzarbeit und der Verwaltung der Kraftfahrzeugsteuer neue Aufgaben übernommen und parallel in Krefeld Planstellen verloren. „Die Situation ist inzwischen so prekär, dass für Mitarbeiter, die aus familiären Gründen reduziert hatten, keine Rückkehr in die Vollzeit möglich ist“, so Siegmund Ehrmann. „Jungen Eltern, besonders Frauen werden, damit Steine in den Weg gelegt,“ ergänzt Schiefner. Auch Aufstiegsmöglichkeiten seien dadurch kaum noch vorhanden. Eine Ursache sehen die Abgeordneten in einer vor kurzem vorgenommen Umverteilung von Planstellen aufgrund einer so genannten „Indikatorenlösung“. In Großstädten wie z. B. Köln oder Dortmund sollen deutlich mehr Stellen eingerichtet werden, um Schwarzarbeit zu bekämpfen. Verwaltungsfachmann Siegmund Ehrmann dazu: „Nur werden dort die Stellen sehr schwer zu besetzen sein. Kaum jemand kann es sich leisten, mal eben von der niederländischen Grenze nach Köln oder Dortmund umzuziehen.“

Schiefner und Ehrmann werden gemeinsam das Gespräch mit dem zuständigen Bundesministerium der Finanzen suchen und sich für eine personelle Verstärkung des Hauptzollamts Krefeld einsetzen.

Die Politiker verschafften sich auch einen Überblick über die Arbeit des klassischen Zolls. Anschließend wurde ihnen die Schießausbildung vorgestellt. Bei der praktischen Handhabung der Schusswaffe zeigten sich Ehrmann und Schiefner sehr treffsicher. Danach haben sie eine Kontrolle der mobilen Röntgenanlage des Zolls begleitet. Ganze LKW werden damit geröntgt. Spezialisten des Zolls können auf den sofort online bereit gestellten Bildern mögliche Schmuggelverstecke erkennen. Von Zigarettenstangen über Ausfuhrbeschränkungen unterliegende Maschinenteile bis hin zu Drogen wurden damit viele Aufgriffe erst möglich gemacht.

(StadtSpiegel)