1. Krefeld

Patenmodell der Diakonie verzeichnet hohe Erfolgsquote: Versierte Firmen-Manager helfen bei der Bewerbung: Neue Hoffnung für Dauer-Arbeitslose

Patenmodell der Diakonie verzeichnet hohe Erfolgsquote: Versierte Firmen-Manager helfen bei der Bewerbung : Neue Hoffnung für Dauer-Arbeitslose

Langzeitarbeitslose brauchen nicht zu resignieren. Über ein Netzwerk von Ex-Managern sind die Aussichten auf einen neuen Job gar nicht mal so schlecht.

"Meine Bewerbungsbriefe sind anders", gibt Wilfrid Ross einen Einblick in sein Erfolgsrezept, "gerade weil sie nicht perfekt, sondern individuell und auf die Firma abgestimmt sind, erzielen sie Aufmerksamkeit."

Wilfrid Ross weiß genau, was Arbeitgeber wünschen. Denn der Kaufmann war selber Manager in Unternehmen, stellte Personal ein und führte Bewerbungsgespräche.

Heute stellt der "Unruheständler" sein Wissen Langzeitarbeitslosen zur Verfügung, die teilweise nach Jahren vergeblicher Bewerbungen schon resigniert hatten.

Ross ist einer von 9 Beratern, die ehrenamtlich am "Patenmodell" der Diakonie Krefeld teilnehmen. "Die Paten sind Frauen und Männer, die in ihrem Berufsleben hohe Personalverantwortung tragen oder getragen haben", erklärt Marlene Greubel, die Leiter in der Gruppe. Die Paten nehmen sich der Dauerarbeitslosen intensiv an, beraten sie individuell und helfen bei der Bewerbung. "Eine Jobgarantie können wir selbstverständlich nicht geben", sagt Marlene Greubel ehrlich.

Aber die Erfolgsquote ist ungewöhnlich hoch: "Für 69 Prozent aller Bewerber im Jahre 2014 wurde eine gute bis akzeptable Lösung gefunden", hebt Greubel hervor. Und dies bei Menschen, die aufgrund unglücklicher Lebenslagen zum Teil die Hoffnung auf eine neue Stelle längst aufgegeben hatten.

Die Tipps, die Ross und die anderen Paten geben, stammen aus der Lebenspraxis: "Im Berufsalltag ist nicht die fachliche Qualifikation ausschlaggebend", weiß Wilfrid Ross aus langer Erfahrung, "sondern die Art und Weise, wie sich jemand in der Betriebsgemeinschaft verhält." Positiver oder negativer Eindruck kann schon mit dem ersten Handschlag beim Bewerbungsgespräch entstehen: "Ich habe mal zu einem Arbeitssuchenden gesagt, mit diesem laschen Handschlag werden Sie keinen Job bekommen". Ross und die anderen Paten trainieren deshalb mit ihren Schützlingen auch, wie man sich im konkreten Bewerbungsgespräch gut darstellen kann.

Die Diakonie ermuntert weitere Arbeitslose, den kostenlosen Paten-Service in Anspruch zu nehmen. Interessenten können sich einfach melden: die Internetadresse lautet:

www.patenmodell.de

Die Meldung wird dann zur Kontaktaufnahme mit einem der Paten führen.

Übrigens sucht die Diakonie auch weitere Paten, die diesen wichtigen Dienst am Mitmenschen ehrenamtlich übernehmen möchten.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)