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Neuer Verkehrsregelung in Krefeld: Mit Tempo 10 über den Ostwall

Neuer Verkehrsregelung in Krefeld : Mit Tempo 10 über den Ostwall

Krefeld ist um eine verkehrspolitische Eigentümlichkeit reicher: Auf dem Ostwall neben der neuen Haltestelle gilt aktuell Tempo 10. Kaum jemand hält sich daran.

Mit verkehrsbedingt langsamem Fahren kennen sich die Krefelder zwischen den Wällen ihrer Innenstadt aus. Das ist aus Sicherheitsgründen so gewollt: Auf dem Ostwall ab Hauptbahnhof gilt Tempo 30, auf der Königstraße Tempo 20 - und auf dem zentralen Ostwall-Abschnitt in Höhe der Baustelle aktuell sogar Tempo 10.

Das Problem: Kaum jemand fährt auf dem gut 130 Meter langen - endlich wieder freigegebenen Ostwall-Stück mit der Geschwindigkeit eines Joggers. Die meisten Auto- und Motorrad-Tachometer zeigen die Geschwindigkeit auch gar nicht so genau an.

Inzwischen sieht man häufig Fußgänger, denen der Weg zu den Übergängen zu weit oder die Grün-Phase zu kurz sind, und die quer über die Straße und die Straßenbahnschienen zur Haltestelle laufen. Wenn sich der Bahnverkehr eingespielt hat, sollen am Ostwall täglich 40.000 Pendler ein-, um- oder aussteigen. Konflikte mit Autofahrern sind für die nächsten Monate programmiert.

Unzufrieden mit der neuen Regelung ist der Krefelder Fahr-Rad-Aktionskreis. Mit Tempo 10 für Autofahrer werde "nur ein halbes Signal gesendet, dass der Autoverkehr im Umsteigebereich die Ausnahme ist und nicht die Regel", sagt Karl-Heinz Renner (Grüne) vom Aktionskreis. Renner fordert längere Grün-Phasen für Fußgänger: "Die Verkehrsplaner sollten endlich einmal ein klares Signal für die Fußgänger und für den zentralen Umsteigepunkt in Krefeld setzen".

Genau andersherum sehen es viele Autofahrer, die die Länge der Ostwall-Rotphasen für den Kfz-Verkehr kritisieren - vor allem beim Einbiegen auf von der Dreikönigenstraße aus auf den Ostwall. Der Rückstau auf der Dreikönigenstraße reichte in den vergangenen Tagen häufig bis zur Einfahrt des Kaufhof-Parkhauses.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)