Wie unsere Stadt abschneidet: Kein Favorit, aber die Leistungskurve zeigt deutlich nach oben : Krefeld im großen Städtetest
Krefeld Gute Nachricht zum Jahresbeginn: Die Lebensqualität in der Seidenstadt bessert sich wesentlich.
Das ist kein vollmundiges Versprechen von Politikern, sondern eine Analyse des Wirtschaftsmagazins „Wirtschaftswoche“ in Zusammenarbeit mit IW Consult Köln und Immobilienscout 24. Gemeinsam haben die drei Partner alle kreisfreien Städte Deutschlands auf ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Attraktivität getestet.
Bei der Feststellung des Ist-Niveaus kommt Krefeld in puncto „Lebenqualität“ auf Rang 50 (von insgesamt 69 Städten), bei der Betrachtung ihrer Entwicklung über die letzten fünf Jahre hinweg aber auf den überraschend guten Rang 34. Unter „Lebensqualität“ verstehen die Städtetester Maßeinheiten wie Ärztedichte, Kita-Plätze, Grünflächen oder Lebenserwartung.
Natürlich sind solche Städtetests problematisch. Da werden Städte mit total unterschiedlichen Ausgangslagen miteinander verglichen. So liegen beim Gesamt-Ist-Zustands-Ranking die Bayern-Metropole München sowie die reichen Autostädte Ingolstadt, Wolfsburg und Stuttgart ganz vorne, während die Ruhrgebietler Herne und Gelsenkirchen die Schlusslichter bilden. Keine Überraschung. In das Gesamt-Ranking fließen Maßeinheiten wie Wirtschaftsstruktur, Arbeits- und Immobilienmarkt ein. Und dabei sind Tops und Flops nun mal sehr ungleich über die weite Republik verteilt.
Aber man kann sich ja mal in der engeren rheinischen Nachbarschaft umschauen. Da fällt auf, dass beim Ist-Niveau-Ranking Krefeld vor Mönchengladbach und weit vor Duisburg rangiert. So schafft Duisburg bei der Lebensqualität nur Platz 68, während Gladbach mit Platz 57 ebenfalls hinter Krefeld liegt. Beim Gesamt-Ist-Niveau-Test kommt Krefeld auf Rang 54, Gladbach auf Rang 58 und Duisburg lediglich auf Rang 64.
Beim Ist-Zustand hat sich Krefeld sogar um 3 Ränge gegenüber dem Test im Vorjahr verbessert, beim Entwicklungspotential (Dynamik-Ranking) gar um stolze 12 Ränge. Das liegt sicherlich neben dem Potential der Lebensqualität auch an der leichten Zuversicht der Tester hinsichtlich Arbeits- und Immobilienmarkt. Bei der Wirtschaftsstruktur hingegen weist das Dynamik-Ranking einen wesentlich schlechteren Platz aus als das Niveau-Ranking. Da heißt es also: aufpassen.
Aufpassen muss auch unsere Landeshauptstadt Düsseldorf. Beim Ist-Niveau-Ranking nimmt sie zwar einen stolzen Platz 20 ein. Doch hat sie sich seit dem Test im Vorjahr um 6 Plätze verschlechtert und kommt auch beim Dynamik-Ranking nicht besonders gut weg. Dieses Ergebnis ist auch für Krefeld interessant. Denn Krefeld als unmittelbarer Nachbar profitiert von der Wirtschaftskraft der Hauptstadt.
Hinweis: Die Ergebnisse im Einzelnen wurden in der „Wirtschaftswoche” (Heft 49/2014) veröffentlicht.
