1. Krefeld

Uni testet 1000 Krefelder Grundschüler auf ihre Fitness: Kids: Sport fördert auch den Verstand

Uni testet 1000 Krefelder Grundschüler auf ihre Fitness : Kids: Sport fördert auch den Verstand

Wie steht es um die Fitness unserer Grundschulkinder? Eine Testserie verschafft Klarheit.



In der Turnhalle der Linner Johansen-Schule wetteifern die Zweitklässler: 20 Meter Sprint, Balancieren, Liegestütz sowie seitliches Hin- und Herspringen.
Dies ist keine übliche Turnstunde. Nicht der Sportlehrer gibt die Kommandos, sondern eine Wissenschaftlerin der Universität Duisburg. Und die strengen Wertungsrichter sind Oberschüler des Krefelder Berufskollegs Vera Beckers.


"Die Stadt Krefeld und der Stadtsportbund beteiligen sich seit vorigem Jahr an dem Landesprogramm KommSport", erläutert Schulamtsleiter Jürgen Maas. "Ziel ist es, den Kindern bzw. ihren Eltern Sportangebote zu unterbreiten, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind", führt die Vorsitzende der Krefelder Sportjugend Jutta Zimmermann aus.


Hintergrund ist die traurige Entwicklung, dass in Deutschland immer mehr Kinder zu unbeweglich sind. Viele Grundschüler sind in keinem Sportverein. Das ist nicht nur ihren körperlichen Fähigkeiten abträglich. Auch die geistigen Talente bleiben zurück, wenn der kindliche Körper nicht trainiert wird. Denn Körper und Geist hängen eng zusammen.


Die Eltern der getesteten Kinder bekommen von der Uni Duisburg ein Schreiben, in dem die Testergebnisse ihres Kindes festgehalten sind.


Aber nicht nur Defizite kommen so zutage. "Manche Kinder zeigen auch große Talente, die ebenfalls gefördert werden sollten", unterstreicht Jutta Zimmermann.


33 Kommunen in Nordrhein-Westfalen beteiligen sich an dem Programm. In Krefeld sind es derzeit 20 Grundschulen, drei mehr als noch im Startjahr 2015. Damit werden in der Seidenstadt rund 1000 Grundschüler getestet. Über die Teilnahme am Programm entscheidet jede Schule selbst.


Ob der "Weckruf" bei den Eltern etwas bewirkt hat, wird sich in einem Jahr zeigen. Dann nämlich prüfen Universität und Berufskolleg die Viertklässler, die erstmals 2015 als Zweitklässler mitmachten.


Auf jeden Fall werden die Ergebnisse im Schulausschuss des Stadtrates diskutiert werden. Sie bilden die Grundlage für politische Entscheidungen, in welchen Stadtteilen weitere Sportangebote nötig sind.


Auch das Land NRW verschafft sich aufgrund der wissenschaftlichen Auswertung einen Überblick, wie "fit" sein Nachwuchs ist.