1. Krefeld

Check in: Schüler schnuppern in Betriebe

Check in: Schüler schnuppern in Betriebe

Vor den Sommerferien können Schüler wieder die örtlichen Unternehmen und ihre Ausbildungsberufe kennenlernen.

„Wir erleben einen Akademisierungswahn“, bedauert Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Es drängen zu viele Jugendliche ins Studium, das geht zu Lasten der dualen Berufsausbildung.“

Denn dort herrscht Knappheit. Viele Handwerker bekommen keinen qualifizierten Nachwuchs. „Auch im IT-Bereich, in der Gastronomie und im Einzelhandel bleiben viele Azubi-Stellen unbesetzt“, ergänzt Dr. Frank Lorenz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer.

Deshalb führt die IHK in Zusammenarbeit mit Städten und Kreisen zum siebenten Mal die Aktion „Check in“ durch. Dabei dürfen sich Schüler aller Schulformen einen Tag lang in örtlichen Betrieben umschauen. Sie gewinnen dabei erste Eindrücke von den Ausbildungsberufen, können mit Ausbildern und Azubis sprechen und vielleicht schon Kontakte für Praktika knüpfen.

Im letzten Jahr nahmen über 4500 Schüler im IHK-Bereich dieses Angebot wahr, allein in Krefeld waren es über 2000 Jugendliche.

239 Unternehmen machten insgesamt mit. Dr. Lorenz hofft, dass es in diesem Jahr noch mehr sein werden: „Die Firmen können sich ab sofort bei uns anmelden“, ermuntert Dr. Lorenz, „Meldeschluss ist der 15. April“ (www.checkin-berufswelt.de).

Für die Schüler fertigt die IHK ein Info-Magazin, das rechtzeitig vor den Besuchstagen an den Schulen ausgelegt wird. Darin finden sie alle beteiligten Firmen mit Beschreibungen und Standorten.

Überdies stehen die Infos auch im Internet: www.checkin-berufswelt.de oder auf Facebook www.facebook.com/CIBface/

Die Besuchstage sind die folgenden: in Krefeld der 29. Juni, im Kreis Viersen der 28. Juni, in Mönchengladbach der 27. Juni und im Rheinkreis Neuss der 30. Juni. Die Besuchszeit liegt jeweils von 13 bis 17 Uhr.

Die Schüler können so viele Betriebe aufsuchen, wie sie „schaffen“. Vielfach kommen auch die Eltern mit.

Die Schnuppertage sind natürlich in erster Linie für Schüler der 9. bis 13. Jahrgangsstufen geeignet. Die IHK empfiehlt aber den Unternehmen, den Vormittag der Besuchstage für eine Berufsfelderkundung der 8. Klassen zu öffnen. So können schon sehr frühzeitig Schüler für Berufe und Betriebe interessiert werden.

Welch vielfältige Möglichkeiten das Berufsleben bietet, lässt sich am Beispiel der 19-jährigen Eva Kamp illustrieren, die der diesjährigen Kampagne ihr Gesicht leiht. Die Abiturientin absolviert bei der Firma Cargill eine Ausbildung im Bereich Lebensmitteltechnik und studiert gleichzeitig an der Hochschule Niederrhein Verfahrenstechnik. „Zwei Tage der Woche bin ich an der Hochschule, drei Tage im Betrieb“, beschreibt sie ihren Alltag. Am Ende wird sie den Gesellenbrief und zudem den Bachelor haben. Beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)