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Limes: Erster Info-Point am Niederrhein eingerichtet: Begeisterung für Krefelds Welterbe

Limes: Erster Info-Point am Niederrhein eingerichtet : Begeisterung für Krefelds Welterbe

Im Museum Burg Linn ist jetzt der erste Info-Point am Niederrhein zum Weltkulturerbe Limes eingerichtet.


"Die Bevölkerung muss eine solche Bewerbung mittragen", unterstreicht Burg-Direktorin Dr. Jennifer Morscheiser. Im Jahre 2020 wollen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und die Niederlande einen Antrag bei der Unesco stellen, den "Niedergermanischen Limes" in das Weltkulturerbe aufzunehmen. Krefeld hat dazu als erste Stadt am Niederrhein einen Informationsort für die Bürger geschaffen. Aus gutem Grund: "Das soll keine Bewerbung von oben werden", betont Dr. Morscheiser. Der Info-Point findet sich im Foyer des Museums an der Rheinbabenstraße.


Der "Limes" war die Grenzlinie des Römischen Reiches. Mit Befestigungsanlagen und Militäreinrichtungen grenzten sich die alten Römer gegen die Germanen ab. Zu den wichtigsten Lagern gehörte Krefeld-Gellep.


Archäologe Dr. Hans Peter Schletter hat dazu einen fünfminütigen Animationsfilm geschaffen, der non stop auf einem großen Flachbildschirm abläuft. In Bild und Schrift informiert der Film über den Limes selbst, das Krefelder Lager und die Lebensweise der römischen Soldaten.


Überdies liegt ein farbiger Flyer aus, der den Verlauf des Limes aufzeigt und das Kastell in Gellep aufklärt.

Ideen-Buch für Besucher

Zudem ist ein "Unterstützerbuch" aufgeschlagen. "Darin können die Besucher ihre Ideen, Wünsche und Sympathien für das Vorhaben eintragen", ermuntert Historiker Dirk Senger vom Arbeitskreis Welterbe zum Mitmachen.


Dr. Morscheiser und ihr Team bereiten auch neue pädagogische Konzepte vor, mit denen vor allem Kinder und ganze Schulklassen mit dem Thema Römerzeit in Berührung kommen.


Zum Start der Öffentlichkeitsarbeit hat der Arbeitskreis, zu dem auch der ehemalige Burg-Direktor Dr. Christoph Reichmann und die Leiterin des Textilmuseums Dr. Annette Schieck gehören, die Paul-Gerhard-Schule aus Uerdingen eingeladen. Die Grundschulkinder durften römisches Soldatenbrot backen, lederne Geldbeutel basteln und sich sogar in ein römisches Kostüm werfen.


Am Donnerstag, 24. November, hält Limes-Koordinator Steve Bödecker einen Vortrag zum Welterbe-Projekt im Rittersaal der Burg Linn. Beginn: 19 Uhr. "Das ist der wissenschaftliche Beitrag zum Projektstart", lädt Dr. Morscheiser alle Interessierten ein. Der Eintritt ist frei.

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Weitere Fakten:

Der Niedergermanische Limes von Vinxtbach in Rheinland-Pfalz bis zur Rheinmündung bei Katwijk an Zee in den Niederlanden soll als Weltkulturerbe eingetragen werden. Der Obergermanische Limes in Deutschland und Teilabschnitte in England wurden bereits 2005 zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Niedergermanische Limes-Abschnitt bestand von 15 vor Christus bis 450 nach Christus. Er gehört zu den frühesten Grenzsystemen des Römischen Reiches.
Das römische Lager in Krefeld-Gellep bestand vom 1. bis 5. Jahrhundert nach Christus. Archäologen haben viele Fundstücke ausgegraben, die im Museum Burg Linn ausgestellt sind. Das Museum zählt pro Jahr rund 50.000 Besucher.