1. Krefeld

40 bewegende Jahre: Mich laust der Affe FAKTEN

40 bewegende Jahre: Mich laust der Affe FAKTEN

Vor 40 Jahren setzte der Krefelder Zoo mit der Eröffnung des Menschenaffenhauses neue Maßstäbe. Diese Tradition soll in der Zukunft mit dem Bau des Menschenaffenparks fortgesetzt werden. Der Stadt Spiegel blickt auf die Geschichte zurück.

Der 29. Juli 1975 wird den Krefelder Tierfreunden wohl ewig in Erinnerung bleiben. Damals feierte der noch kleine Tierpark an der Uerdinger Straße die Eröffnung des großen Menschenaffenhauses. „Das Gebäude war vor 40 Jahren das modernste in Europa“, berichtet Zoo-Sprecherin Petra Schwinn noch heute voller Stolz. Der Traum des einstigen Zoo-Direktors Dr. Walter Encke, die Tiere in halbwegs natürlicher Umgebung zu zeigen, wurde Realität. Im aufwendig gestalteten Tropenhaus herrschte ein für die Menschenaffen gewohntes Klima. Ihren Bedürfnissen wurde Rechnung getragen. „Der Krefelder Zoo zeigte sich bei der Haltung und der Aufzucht der Menschenaffen immer schon sehr innovativ“, weiß Schwinn. Das Menschenaffenhaus war und ist nach wie vor wie „ein Ausschnitt aus einem Öko-System“. 450 000 Besucher wurden im ersten Jahr durch die neue Attraktion im Tierpark angelockt.

Ein Mann der ersten Stunde ist Tierpfleger Klaus Reymer, der sich seit 1974 um die Menschenaffen kümmert. Und dies teilweise auf recht unkonventionelle Art und Weise, wie das Beispiel Lea zeigt. Als das Orang-Utan-Junge 1993 zur Welt kam, wurde sie von Mutter Gusti nicht angenommen. Reymer zog das Tier mit der Flasche groß. Acht Monate lang lebte Lea bei ihm, nahm sie nachts zu sich ins Bett, um ihr die notwendige Körperwärme zu geben. „Sie musste aber lernen, dass sie ein Orang Utan ist und kein Mensch“, sagt Klaus Reymer. Dies klappte gut.

In den vergangenen 40 Jahren gab es einige solcher Anekdoten. Auch Orang-Utan Telok spielt dabei eine (witzige) Rolle. Die Tierpfleger holten ihn 1982 im Frankfurter Zoo ab, um ihn im VW-Bus nach Krefeld zu bringen. Während der Fahrt nahm Telok die Holzkiste, in der er saß, auseinander. „Die letzten Kilometer musste es dann etwas schneller gehen“, erklärten die Pfleger anschließend.

Heute leben im Krefelder Zoo fünf Schimpansen, vier Orang-Utans und acht Gorillas. Letztgenannte Menschenaffenart geriet im Mai 2012 in den Fokus der hiesigen Öffentlichkeit. Die Eröffnung des Gorilla-Gartens war ein weiterer, enorm wichtiger Schritt in der Geschichte des Krefelder Zoos, der bei der Zucht der Menschenaffen stets große Erfolge feierte. Vor wenigen Tagen erst brachte Gorilladame Miliki ein Baby zur Welt.

„Durch den Gorilla-Garten knüpften wir nahtlos an die Tradition bei der Haltung der Menschenaffen an“, sagt Petra Schwinn. Und da wäre ja noch der Traum von einem großen Park für Menschenaffen. Bis dieser Realität wird, dauert es aber noch eine Weile. Zwar gibt es schon konkrete Pläne, doch die Kosten übersteigen (noch) die Möglichkeiten des Zoos. Alleine die Baukosten für die Außenanlage der Schimpansen werden mit rund einer Million beziffert.

(StadtSpiegel)