1. Krefeld

16-Jährige gehen erstmals zur Europawahl​

Stadt Krefeld bietet Info-Veranstaltungen für junge Menschen an : 16-Jährige gehen erstmals zur Europawahl

Eine Premiere an der Wahlurne: Zum ersten Mal dürfen junge Menschen ab 16 Jahren im Juni ihre Stimme bei der Europawahl abgeben.

Der Bundestag hatte die Absenkung des Wahlalters vor anderthalb Jahren beschlossen. Somit können Jugendliche am 9. Juni bereits ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben. Die Stadt Krefeld bietet im Vorfeld der Wahl zusammen mit Kooperationspartnern zahlreiche Aktionen und Projekte in den Schulen und Jugendzentren an, um die Erstwählerinnen und -wähler zu informieren – und auch zu motivieren.

„Angesichts der Krisenherde weltweit und der Angriffe auf die Demokratie ist dies eine wichtige Wahl“, betont Stadtdirektor Markus Schön. Entscheidend sei, den europäischen Gedanken einer „Friedens-, Freiheits- und Wertegemeinschaft“ zu vermitteln und gut zu erklären: „Wer versucht, Europa als reines Bürokratiemonster darzustellen und zu verunglimpfen, der hat es nicht verstanden.“ Offene Grenzen, die Partnerschaft und Freundschaft der Staaten untereinander, nicht zuletzt auch der freie Wirtschafts- und Warenaustausch, von dem viele in Krefeld ansässige Firmen profitierten, seien keine Selbstverständlichkeit.

In Krefeld finden im April und Mai zahlreiche Veranstaltungen statt, die junge Menschen ansprechen. „Es geht darum, mit den Jugendlichen über Politik und Demokratie ins Gespräch zu kommen“, sagt Matthias Hoeps, Sachgebietsleiter für die Kinder- und Jugendarbeit bei der Stadt Krefeld. Geplant sind Podiumsdiskussionen, ein „Speed-Debating“, bei dem die Schülerinnen und Schüler mit der Politik ins Gespräch kommen, eine Reise nach Brüssel für etwa dreißig Jugendliche, die sich über die Jugendzentren bewerben konnten, und zahlreiche Info-Veranstaltungen für Erstwählende. Auch die groß angelegte „U-Wahl“ für jüngere Schülerinnen und Schüler soll wieder stattfinden.

Lara Oberdieck, Fachkraft für politische Bildung und Jugendbeteiligung bei der Stadt, erläutert, wie die Info-Veranstaltungen in den Schulen ablaufen. Einzelne Klassen und Kurse konnten sich im Vorfeld anmelden, insgesamt werden so rund 600 Jugendliche in Krefeld erreicht: „An mehreren Stationen können sie sich zum Beispiel über die Institutionen der EU informieren, mit Normen und Werten auseinandersetzen und die Wahlprogramme der Parteien vergleichen.“ Ein Ziel sei es, zu verdeutlichen, wo die EU Einfluss auf das Alltagsleben habe und warum es wichtig sei, hier mitzubestimmen. Europaweites Roaming, der Euro und das Fehlen von Grenzkontrollen seien Anknüpfungspunkte, mit denen jeder etwas anfangen könne. Durch Abfragen vor und nach den Veranstaltungen habe man festgestellt, dass hierdurch die Motivation steige, zur Wahl zu gehen.

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Nicht zuletzt registriere man einen großen Bedarf bei den jungen Menschen, über die Gefahren zu reden, denen die Demokratie seit einigen Jahren ausgesetzt sei, so Lara Oberdieck: „Künstliche Intelligenz und ‚Fake News’ sind in diesem Zusammenhang ein ganz großes Thema.“

Finanziert wird die Aufklärungs- und Informationskampagne durch das Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei in Form der Europa-Schecks 2024. Alle Termine werden auf der Internetseite der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Krefeld, www.jungeskrefeld.de , veröffentlicht und laufend aktualisiert.