Webmuster nach Lochkarten-Daten
Krefeld (em) Die Ausstellung in Haus Esters läuft aus. Dafür ist druckfrisch ein Katalog erschienen. Er setzt einen ganz eigenen Impuls.
Erinnern Sie sich noch an das Lochkartensystem? „Das war der erste Computer“, lacht Dr. Magdalena Holzhey, Kuratorin der aktuellen Ausstellung im Kunstmuseum Haus Esters an der Wilhelmshofallee. Wie der Jacquardwebstuhl mit Lochkartenfunktion aussah, ist im brandneuen Katalog zur Ausstellung „10 mal 10“ zu sehen. Überdies entdeckt der Leser die Zeichnungen des Star-Architekten Mies van der Rohe zum Haus Esters selbst. Und nicht zuletzt sind die mathematischen Datentabellen abgebildet, die die Künstlerin Rossella Biscotti zur Grundlage ihrer textilen Webmuster nahm, die in Haus Esters noch bis zum 15. Februar ausgestellt sind. Damit vereinigt Biscotti in ihrer Kunst Aspekte der Textilindustrie, der Krefelder Architektur und der aktuell so heiß diskutierten Datenerhebungen. Alle drei Aspekte werden im neuen Katalog ausführlich dargestellt und erläutert. Ein Dokument ganz eigenen Wertes. Dass er erst jetzt erscheint, liegt an seiner eigenständigen Anlage. Die Künstlerin begab sich an die Arbeit, als die Ausstellung bereits anlief. Ihr Designer gestaltete das Heft im Schreibmaschinen-Retro-Look, der amerikanische Kunstagent steuert einen Essay über „Big Data“ bei. Das Heft ist auch nach Auslaufen der Ausstellung im Haus Esters erhältlich und kostet 12 Euro.
