Konzert "Beauty in Simplicity" : Breitleinwandsound
Duisburg Der Ausdruck mag schon wieder veraltet sein, aber Kai Schumachers Konzert mit Band und Streichern war ein Brett!
"Wir wollen die Dezibelzahl in der Mercatorhalle mal erhöhen", kündigte Kai Schumacher in einer seiner Moderationen an. Den Altersdurchschnitt hatte er da schon gesenkt: So heterogen gefüllt sieht man die Reihen in der Duisburger Philharmonie nur selten. Womit sich wohl Kais Aussage bestätigt: "Minimal Music ist die einzige zeitgenössische 'klassische' Musik, die noch für Popmusik relevant ist."
Wie die Stücke selbst baut sich auch das Konzert insgesamt aus Zurücknehmen und Steigern auf, von Brian Enos Tastentupfern zum finalen Klangrausch. Schumacher beginnt solo, dann kommt ein Streichquartett der Duisburger Philharmoniker dazu, dann die Postrock-Band Kokomo mit ihren drei E-Gitarren. 14 Stunden Soundcheck haben die Musiker hinter sich, die Tonanlage wird an ihre Grenzen geführt. Ganz stark auch die Live Visuals von Warped Type, die genau der Musik entsprachen: von mechanisch-filigran bis Breitleinwand, als würde man einen Film ohne Handlung sehen, aber mit allem, was Kino geil macht: Verfolgungsjagden, Scheinwerfer auf dem nassen Asphalt, Bildergewitter ... Nächste Spielzeit geht's weiter mit Kai und Bach!
