Quartett nutzt Potenzial
Tönisvorst In den Jugendwerkstätten der Stadt Krefeld und in den Einrichtungen des Landschaftsverband Niederrhein können Jugendliche den Schritt ins geregelte Leben wagen.
Sie haben gesägt, sie haben geschliffen, sie haben geschraubt, geklebt und zusammengebaut und dabei viel gelernt: Marian Heinl, Maximilian Brillen, Dennis Martins und Ricardo Rodriguez haben ihre Prüfung zum Schreinerhelfer erfolgreich bestanden. Vergangene Woche wurden sie deswegen von Frank Martin Clauß, Referent für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Mittlerer Niederrhein, offiziell ausgezeichnet. „Wir freuen uns immer wieder wenn junge Menschen aus dieser Einrichtung ihre Berufsausbildungen schaffen. Denn hier geht es ja nicht nur um die Qualifikation an sich, sondern auch darum ihnen einen roten Faden für ihr Leben mit auf den Weg zu geben“, so Clauß.
Einmaleins des Schreinerns
Denn das Quartett hat sein Einmaleins des Schreinerns in Jugendwerkstätten der Stadt Krefeld. Abgelegt haben sie die Prüfung beim Landschaftsverband Rheinland am St. Töniser Tempelsweg gelernt. „Wir haben die vier rund ein Jahr auf die Prüfung vorbereitet“, erklärt Werkstattleiter Thomas Dietrich. Das Angebot der Einrichtungen richtet sich an Jugendliche mit Lernschwäche oder junge Menschen, die aus welchen Gründen auch immer keine „normale“ Schul- und Berufsausbildung genießen konnten.
Am Montag wartete die Theorie auf die vier Prüflinge. Rund viereinhalb Stunden lang mussten sie allerhand Fragen zu ihrer Arbeit beantworten und Berechnungen anfertigen. Am Dienstag folgte dann die ganztägige Praxisprüfung. In einer Gruppenarbeit sollte dabei ein Schemel hergestellt werden. „Das haben alle vier wirklich gut gelöst“, so Clauß. Doch nicht nur in der Schreinerei, auch in den anderen Werkstätten (Gärtnerei, Schlosserei, Schweißerei, Maler und Lackierer) können Berufsausbildungen abgeschlossen werden. „Wir haben eine ungefähre Erfolgsquote von 25 Prozent“, sagt Mitarbeiter Theo Blankers. Jeder Vierte findet also eine Anstellung außerhalb der Einrichtung. Neben den Werkstätten betreut die LVR-Jugendhilfe Fichtenhain noch 13 Wohngruppen mit insgesamt 87
Plätzen für Kinder ab sechs Jahren, vorwiegend im Kreis Viersen.
