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Krefelds Erstklässler: Probleme mit Gewicht und Plural

Krefelds Erstklässler : Probleme mit Gewicht und Plural

Schokoriegel und Chips als Pausensnack - nach der Schule Fastfood - und dann zu Hause bei Cola vor dem Fernseher hocken - leider oft Realität bei Krefelder Erstklässern. Auch bei Sprache und Beweglichkeit hapert's.

Die Appelle zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung scheinen an einigen Familie einfach abzuprallen: 13 Prozent der Krefelder i-Dötzchen sind deutlich zu schwer für ihr Alter, etwa sechs Prozent davon leiden unter krankhaftem Übergewicht (Adipositas / "Fettleibigkeit").

Das sind zwei Prozent Schüler mit exremem Übergewicht mehr als im Jahr zuvor. Aber immer noch besser als 2010: da setzte Krefeld noch mit üppigen 17 Prozent zu dicken Erstklässlern einen landesweiten Schwerpunkt.

Die Zahlen gehen aus den Krefelder Schuleingangsuntersuchungen hervor. Die jetzt vorgelegten Daten stammen von 2014.

Auf der anderen Seite stehen übrigens sechs Prozent untergewichtige Schüler. Die gute Nachricht: 81 Prozent der Krefelder Schüler brauchen sich keine Sorgen um ihr Gewicht machen.

Alarmierend sind Probleme mit der Aussprache: Ein Viertel der Krefelder Grundschüler waren oder sind inzwischen in logopädischer Behandlung.

Hinzu kommen noch mangelnde Deutschkenntnisse - vor allem bei Kindern aus Einwandererfamilien. 19 Prozent von ihnen konnten bei der Untersuchung gar kein Deutsch, jeder dritte machte erhebliche Fehler.

Aber auch bei jungen Niederrheinern mit Deutsch als Muttersprache sieht es nicht rosig aus: Ein Fünftel spricht Deutsch mit leichten Fehlern, weitere vier Prozent haben erhebliche Schwierigkeiten, sich verständlich zu machen.

Besondere Hürden bereitet vielen i-Dötzchen die Mehrzahl. Heißen die Einwohner der Seidenstadt nun Krefelder, Krefelders oder Krefeldisten?

13 Prozent aller getesten jungen Krefelder fiel bei den Plural-Fragen rasselnd durch. Weitere 15 Prozent überraschten mit Antworten, die die Experten zwar teilweise als originell, insgesamt aber als "grenzwertig" einsortierten.

Zumindest hat eine Mehrheit von 70 Prozent keine Schwierigkeiten mit dem Plural.

Ein Problem, das die heutige Schülergeneration von früheren abhebt, sind erheblich Schwierigkeiten bei Bewegung und Gleichgewichtssinn. Offenbar ist körperaktives Spielen im Freien (ganz ohne Spielekonsole oder Internet) auf dem Rückzug.

Jedes dritte(!) Krefelder Kind zeigt Störungen bei der Koordination des eigenen Körpers, wenn es sich dann doch mal vor den Augen der Schulärzte bewegen muss.

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Die Krefelder i-Dötzchen schneiden hier noch erheblich schlechter ab als der ohnehin dürftige NRW-Landesdurchschnitt.

Man darf dann in den kommenden monaten auf aktuelle Zahlen gespannt sein.

(jps)