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HTC vor dem Bundesliga-Start: Merkel will an vorderen Rängen kratzen

HTC vor dem Bundesliga-Start : Merkel will an vorderen Rängen kratzen

Teamchef Olaf Merkel spricht über die Planungen und Aussichten des Tennis-Bundesligisten HTC Blau-Weiß Krefeld in der Saison 2016.


Er wird nicht umsonst Krefelds "Mister Bundesliga" genannt. Olaf Merkel, gebürtiger Schwabe, ist seit 1976 als Spieler und Trainer für den HTC Blau-Weiß Krefeld aktiv. In der vergangenen Saison formte er eine Mannschaft, die die Konkurrenz ein ums andere Mal überraschte und mit einem vierten Platz am Ende der Saison die Erwartungen übertraf.

Nach dem überraschenden Erfolg des Jahres 2015 sind die Erwartungen gestiegen. Was hält diese Saison für die Zuschauer bereit?
Merkel Diese Saison ist offener denn je, weil das Niveau in der gesamten Liga einfach viel höher ist als früher. Das Liga-Motto "Weltklasse im Klub" spiegelt die Realität wieder. Das macht auch den besonderen Reiz für die Zuschauer aus, die bei unseren Heimspielen den Tennis-Stars ganz nahe sein können.

Die Ansprüche sind auch im Verein gestiegen. Ist das Ziel "Klassenerhalt" noch zeitgemäß?
Merkel Die vergangene Saison hat gezeigt, dass wir auch mit unseren bescheidenen Mitteln etwas reißen können. Unser Blick geht nach oben, auch wenn klar ist, dass wir erst so schnell wie möglich den Klassenverbleib sichern müssen. Die Krefelder honorieren gute Leistungen, aber im Endeffekt hab ich lieber schlecht gewonnen, als gut verloren.

Die Besonderheit der Tennis-Bundesliga ist, dass die Spieler parallel auch noch auf Turnieren aktiv sind.
Merkel Das stimmt. Umso wichtiger ist eine gute Planung. Wir wollen in jedem Spiel mit der stärksten Mannschaft antreten. Das zeichnet uns aus.

Andere Teams wie Gladbach haben finanziell aufgerüstet. Wer ist für Sie der Favorit auf die Meisterschaft?
Merkel Schwer zu sagen. Aber Gladbach ist sicher ein Geheimtipp mit Verpflichtungen wie der von Philipp Kohlschreiber. Aber auch Halle ist immer vorne dabei und Aachen sowieso.

Neben "Dauerbrennern" wie Maximo Gonzalez und Pablo Galdon dürfen sich die Krefelder Fans auch auf neue Gesichter freuen. Welcher Spieler hat sie bis dato am meisten mit seiner Leistung überzeugt?
Merkel Insgesamt sind alle Spieler weiter als ich dachte, vor allem weil die Sandplatzsaison jetzt erst richtig losgeht. Zu nennen ist unsere neue Nummer 1, Guido Pella, der in der Weltrangliste unter die Top 50 gerutscht ist. Besonders gefreut hat mich aber das Abschneiden von Horacio Zeballos, der beim ATP World Tour Masters in Miami (Preisgeld über 6 Millionen Dollar; Anm.d.Red.) bis ins Achtelfinale vorgedrungen ist.

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Zehn Wochen bis Saisonstart: Wie nutzen Sie die restliche Zeit bis zum ersten Aufschlag in der Bundesliga?
Merkel Ich werde einige der Jungs in Paris bei den French-Open beobachten und eng mit ihnen in Kontakt bleiben. Und dann geht es ja auch schon fast los.

Das Gespräch führte Peter Reuter