Handelsverband Krefeld-Kempen-Viersen: Die Stimme für den Handel wird 60

Handelsverband Krefeld-Kempen-Viersen : Die Stimme für den Handel wird 60

Das oberste Entscheidungsgremium des Handelsverbands Krefeld-Kempen-Viersen, die Delegiertenversammlung mit ihren 24 Mitgliedern, wurde jetzt für vier Jahre neu gewählt. Sie repräsentiert einen breiten Querschnitt des Handels der Region. *Foto: Handelsverband*

Krefeld/Kreis Viersen Der Handelsverband Krefeld-Kempen-Viersen begrüßt Pläne des "Entfesselungspakets" der neuen Landesregierung. Gleichzeitig fordern die Händler konsequentere Strafen gegen Ladendiebe. Bei der Zahl der verkaufsoffenen Sonntagen könnte sich in Zukunft etwas tun.Auswirkungen auf Krefeld könnte die Novellierung des Ladenöffnungsgesetzes haben, die bis Mai 2018 erfolgen soll.

Dann wird es deutlich einfacher, verkaufsoffene Sonntage genehmigt zu bekommen. Als Grund reicht bereits die Absicht, die Innenstadt zu fördern.

Aktuell sind für 2018 in der Krefelder Innenstadt wieder vier offene Sonntage geplant, in Hüls und Uerdingen je drei und in Fischeln zwei. Das neue Gesetz erlaubt pro Gemeinde deutlich mehr: Bis zu 16 offene Sonn- und Feiertage wären möglich. Über weitere offene Sonntage wollen die Händler allerdings erst nachdenken, wenn sie wirklich Rechtssicherheit für Genehmigung und Durchführung haben. Bis dahin drohten weiter Klagen gegen die Sonntagsöffnungen.

Konkret freut die Händler auch, dass die neue Regierung die von SPD/Grünen geplante Hygieneampel nicht einführen will. Und auch die anstehende Überarbeitung des Tariftreue- und Vergabegesetzes kommt den Händlern entgegen. "Ein Bürokratiemonster", kritisiert Handelsverbands-Geschäftsführer Markus Ottersbach das Gesetz.

Handelsverbands-Vorsitzender Hartmut Janßen weist auf den Schaden von rund 26 Millionen Euro durch Ladendiebstahl pro Jahr hin. Der Verband fordert höhere Strafen und weniger Spielraum für die Justiz, Verfahren einzustellen, wenn ein Täter etwa parallel noch weitere Straftaten begangen hat.

Als erfolgreich bewertet Janßen die Kooperation mit dem Medikamentenhilfswerk "action medeor" aus Tönisvorst. Mehr als 250 Einzelhändler aus der Region sammelten rund 9500 Euro an Spenden. Damit können Hilfspakete mit Medikamenten und medizinischem Material auf den Weg gebracht werden. Ab Oktober wird die Kampagne digital, dann können Kunden auch via Handy spenden, indem sie einen QR-Code einscannen.

Am Freitag, 22. September, feiert der Handelsverband NRW KRefeld-Kempen-Viersen ab 18 Uhr im Landgasthof Hückelsmay in Krefeld sein 60-jähriges Bestehen. Gut 180 Gäste haben sich angemeldet. Den Hauptvortrag hält Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung. Er spricht über Digitalisierung und technische Herausforderungen. Unterhaltsam dürfte dann der persönliche Rückblick des passionierten Krefelder Händlers Franz-Joseph Greve werden.