1. Krefeld

Kein Witz: Krefelder Gehwegpflaster reinigt die Luft

Kein Witz : Krefelder Gehwegpflaster reinigt die Luft

Dieser Bürgersteig hat eine Eigenschaft, von der die Motor-Konstrukteure von VW & Co. nur träumen können: Er lässt Stickstoffdioxid aus der Luft verschwinden.

Damit vermindert der Gehsteig just einen der Stoffe, um den sich der Diesel-Skandal dreht und dessen zu hohe Konzentration in diversen Städten für Diesel-Fahrverbote sorgen könnte.

Auf einem 700 Meter langen Stück des Oranierrings (zwischen Hülser Straße und Hubertusstraße) hat die Stadt das Gehwegpflaster verlegen lassen. Die Kosten lagen bei 200.000 Euro. Das sind etwa 14.000 Euro mehr, als wenn man das sonst übliche Pflaster verwendet hätte. Das Land förderte die Maßnahme.

Das Geheimnis des Gehwegs ist eine spezielle Beschichtung der Platten mit Titandioxid. Bei Tag reagiert diese Schicht mit dem Stickstoffdioxid der Luft und zerlegt es in ungefährliche Bestandteile. Die Wirkung soll 30 bis 40 Jahre lang anhalten. Die spezielle Oberfläche der Steine ist zudem schmutzabweisend und "reinigt" sich bei jedem Niederschlag selbst.

Hersteller dieses "AirClean 2.0"-Pflasters ist die Firma Lintel aus Rheda-Wiedenbrück. Bei wissenschaftlichen Tests wurde durch die Vorgänger-Generation der Platten bereits eine durchschnittlich 30 prozentige Verminderung des Stickstoffdioxids in der Luft erreicht.

Die Firma versichert, dass die neuen platten noch wirksamer sind. Wie hoch die Reduzierung dann tatsächlich ist, werden künftige Luftmessungen zeigen.
Dass Städte mit drohenden Fahrverboten jetzt neugierig und hoffnungsvoll auf den Oranierring schauen, ist ja wohl klar...