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Unglück an der Ruhrorter Schiffswerft: Tote bei Explosion auf Tankschiff

Unglück an der Ruhrorter Schiffswerft : Tote bei Explosion auf Tankschiff

Am Donnerstagmorgen, gegen 8.40 Uhr, ereignete sich eine Explosion auf dem 108 Meter langen Tankmotorschiff "MS Julius Rütgers" bei der Neuen Ruhrorter Werft an der Schlickstraße in Meiderich, wo es für Wartungsarbeiten ankerte.

Durch die gewaltige Explosion im Tanklagerraum kamen zwei Menschen ums Leben, nach einem dritten wird noch gesucht. Drei weitere Personen wurden verletzt. Die Explosion war so stark, dass die Leichen rund 300 Meter vom Schiff entfernt aufgefunden wurden. Ein großes Teil des zerborstenen Tanks im vorderen Drittel des Schiffes, fand man in fast 600 Metern Entfernung.
Was genau zur Explosion geführt hat ist noch nicht klar. Das Schiff hatte zwar einen brennbaren Stoff geladen, der Lagerraum war aber zur Unglückszeit leer. "Vermutlich ereignete sich eine Gasexplosion. Ein Sachverständiger untersucht derzeit die Ursache", berichtet Ramon van der Maat, Pressesprecher der Polizei Duisburg. Zu den Opfern ist bis zur Stunde nur wenig bekannt. Ein Toter soll aus Duisburg kommen und 46 Jahre alt sein. Ob er bei der Werft arbeitete oder bei einer Fremdfirma wisse man noch nicht. Die Identität des zweiten Toten ist bislang ungeklärt. Die dritte Person, die an Bord gewesen sein soll und nach der derzeit noch weiträumig gesucht wird (Hubschrauber mit Wärmebildkameras sind im Einsatz), bleibt bislang ebenso unbekannt.
Rund 100 Rettungskräfte waren im Einsatz. Der Brand war gegen 9.30 Uhr unter Kontrolle. Das Laborschiff vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz "Max Prüss" hat derweil Wasserproben genommen. Da sich der Rauch schnell in großen Höhen auflöste, bestand keine weitere Gefahr für die Bevölkerung.

UPDATE: 1. April, 17.00 Uhr

Der Grund für die Explosion ist immer noch nicht geklärt. Von einer Gas-Explosion ist aber auszugehen, da wohl immer noch Spuren von brennbaren Gasen messbar seien. Es wurde zwar ein Schweißgerät entdeckt, doch seien laut Reederei keine Schweißarbeiten geplant gewesen, die möglicherweise zum Entzünden des Gasgemisches und damit zur Explosion geführt haben könnten.

Bekannt ist mittlerweile, dass es sich bei den Toten um in Duisburg lebende, polnische Arbeiter handelte, die schon länger bei der Werft als Fremdarbeiter beschäftigt waren. Es ist davon auszugehen, dass der dritte, nach wie vor vermisste, Arbeiter das Unglück ebenfalls nicht überlebt hat.

Die Suche und die Ermittlungen dauern an.