1. Moers Niederrhein

Schon Einstieg verhindern

Schon Einstieg verhindern

Nach Düsseldorf, Bochum, Bonn, Wuppertal und Dortmund verfügen seit Montag auch Dinslaken und Duisburg über Anlaufstellen, die Jugendliche auffangen sollen, die sonst womöglich in den gewaltbereiten Salafismus abrutschen könnten.

Das NRW-Präventionsprogramm unter dem Titel „Wegweiser gegen gewaltbereiten Salafismus“ versucht dabei, schon zu handeln, bevor der oder die Jugendliche in entsprechenden Gruppen Fuß gefasst hat. So konnten in den vergangenen Monaten in den bisherigen Beratungsstellen schon bei 2.700 Fällen geholfen werden.

Hier gibt es Hilfe nicht nur für die eigentlichen Jugendlichen sondern auch Rat und Tat für besorgte Eltern, Geschwister und auch für Lehrer, Erzieher sowie Trainer, die sich Sorgen um die Betroffenen machen. Das Präventionsprogramm „setzt früher an und wirkt breiter als ein Aussteigerprogramm“, betonte NRW-Innenminister Ralf Jäger, der ganz sicher ist“ „Jeder verhinderte Einstieg in den extremistischen Salafismus ist ein Gewinn für unsere offene Gesellschaft“. Grundsätzlich ist das Programm so aufgebaut, dass örtliche und lokale Initiativen immer der eigentliche Betreiber der „Wegweiser-Stelle“ sind. In Dinslaken konnte man dafür den Kinderschutzbund - Ortsverband Dinslaken - Voerde“ und in den Duisburg den Verein „Leo - Verein für Lebensorientierung“ gewinnen.

Dabei finanziert das Land eine Vollzeitstelle und sorgt für Büroausstattung und -unterhalt. Je nach örtlicher Situation übernimmt NRW 60.000 bis 80.000 Euro pro Jahr. „Dies ist eine hochwillkommene Hilfe“, betonten sowohl Oberbürgermeister Sören Link als auch der Dinslakener Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, die diese Landeshilfe als Ergänzung bestehender Hilfsangebote verstehen: „An anderer Stelle wird deshalb nicht gespart!“ Grundsätzlich wird NRW in kommenden Monaten weitere Wegweiser-Stellen im ganzen Land einrichten. „Ein flächendeckendes Netz ist das Ziel!“ erläuterte Ralf Jäger.

(Niederrhein Verlag GmbH)