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Positive Entwicklungen trotz struktureller Probleme

Positive Entwicklungen trotz struktureller Probleme

Mit einer Doppelbilanz begann der zweite Arbeitstag der neuen Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Duisburg. Neben den Zahlen für den Dezember erläuterte Astrid Neese auch die Jahresbilanz 2016 der Duisburger Agentur für Arbeit.

Und die stellt sich positiv dar. So blieb die Arbeitslosenquote im Dezember mit 12,6 Prozent auf dem Stand vom November 2016, auch wenn in absoluten Zahlen 49 Arbeitslose mehr verbucht werden mussten.

Trotzdem sei dies ein positives Zeichen, denn der Dezember sei sonst im langjährigen Vergleich immer ein Monat, der deutliche Steigerungen der Arbeitslosigkeit bringe. Dies zeige auch die Jahrestendenz 2016, die eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 13 statt 13,2 Prozent – wie noch 2015 – aufweist. Besonders der erste Arbeitsmarkt offenbart dabei mit rund 4.900 gemeldeten Arbeitslosen Tendenzen zur Besserung, denn dies waren 529 Arbeitslose weniger als noch 2015 in der Statistik verbucht werden mussten. Auch die Bilanz zwischen neuen Arbeitslosmeldungen (70.575) und den Abgängen aus der Arbeitslosigkeit (73.108) zeige, dass sich der Duisburger Arbeitsmarkt entspanne. Dies machen auch die Zahlen der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Duisburg deutlich: Gab es im Juni 2010 „nur“ knapp 156.000 Beschäftigte, arbeiten im Juni 2016 immerhin fast 166.000 Menschen in solchen Arbeitsstellen.

Ein Problem bleibt in Duisburg dagegen die Langzeitarbeitslosigkeit, die im Jahresdurchschnitt nochmals leicht erhöht ist. Doch auch hier scheint es Tendenzen zur Besserung zu geben, wie sich in den letzten Monaten des Jahres 2016 zeigte. Besonders wichtig ist dabei die Strategie von Arbeitsagentur und Jobcenter, Menschen zu qualifizieren. So konnten im vergangenen Jahr viele Menschen in den Bereichen Lagerwirtschaft, Fahrzeugführer im Straßenverkehr, Objekt- und Brandschutz, Altenpflege sowie Kaufmännische Ausbildungen in der Lagerwirtschaft und Spedition ausgebildet werden, die ihre Prüfungen auch nach den Vorgaben der Kammern absolvierten. „Wir qualifizieren dabei nach Marktlage“, beschreibt Astrid Neese, „denn wir wollen, dass die Menschen nach der Qualifikation auch echte Perspektiven haben.“

Und dies gilt nicht nur für die Langzeitarbeitslosen, sondern auch für den Bereich „Jugendarbeitslosigkeit“, der im vergangenen Jahr mit 2.969 Personen eine Steigerung von 11,9 Prozent verbuchte. Ursache dieses Anstiegs ist unter anderem die Zahl von Flüchtlingen, von denen viele unter 25 Jahre sind.

(Niederrhein Verlag GmbH)