Nils D. dem Haftrichter vorgeführt/Islamist soll in Syrien gekämpft haben : Mutmaßlicher IS-Kämpfer in Dinslaken festgenommen
Dinslaken Dinslaken hat wieder ungewollt bundesweit Schlagzeilen gemacht. Und wieder geht es um ein Mitglied aus der so genannten "Lohberger Gruppe".
Die Befürchtung, dass es noch aktive, gewaltbereite Islamisten in Dinslaken gibt, von denen Gefahr ausgehen könnte, hat sich bestätigt. Am Wochenende wurde mit Nils D. ein mutmaßliches Mitglied des Islamischen Staat, für den er über eineinhalb Jahre in Syrien gekämpft haben soll, festgenommen. Der 24-jährige Konvertit ist dem Ermittlungsrichter in Karlsruhe vorgeführt worden und sitzt in Untersuchungshaft. Konkrete Anschlagspläne hätte es aber wohl nicht gegeben.
D. ist einer von wohl fünf Syrien-Rückkehrer aus der Lohberger Gruppe. Neben D. wurden alle weiteren Rückkehrer als ungefährlich eingestuft. Vier Mitglieder der Gruppe sollen in Syrien gestorben sein. Wieder Dinslaken als "Islamisten-Hochburg", wieder ein Mitglied der Lohberger Brigade, das für Schlagzeilen sorgt. Und wieder stellen sich viele die Frage, wie so eine Szene im Herzen von Lohberg und rund um einen Gebetsraum mitten in der Innenstadt entstehen konnte? Wie konnte es sein, dass Pierre Vogel und seine Gefährten hier früher ungestört agieren konnten? Wie konnte es sein, dass Mustafa T. als früheres Mitglied des Integrationsrats und selbst ernannter Prediger einen Bildungsverein im Ledigenheim ins Leben rief, aus dessen Dunstkreis wohl reihenweise junge Menschen in den "Heiligen Krieg" gezogen sind? Eines ist klar: Augen wurden verschlossen, Hinweise und Gerüchte nicht ernst genommen. Das hat sich offenbar geändert. Nicht nur bei den Strafverfolgungsbehörden, sondern auch in Dinslaken im Allgemeinen. Und das ist auch gut so...
