1. Moers Niederrhein

MSV Duisburg spielt Remis gegen München II

Zebras spielen 2:2 in München und haben noch Chancen auf den Relegationsrang : Bitterer Schlusspunkt

Der dunkle Gewitter-Himmel über dem Stadion an der Grünwalder Straße passte zur Zebra-Gemütslage. Kurz vor dem Abpfiff kassierte der MSV per Sonntagsschuss den am Ende unglücklichen 2:2-Ausgleich. Damit war der aus Duisburger Sicht perfekte Spieltag dahin. Weil aber Ingolstadt sein Heimspiel gegen Magdeburg 0:2 verlor, bleiben die Zebras mit einem Punkt Rückstand auf den FCI im Rennen um den Relegationsplatz drei.

Die Ausgangslage war eindeutig: „Wir sind jetzt die Jäger und müssen die letzten beiden Spiele gewinnen, das ist doch ganz klar“, verdeutlichte Torsten Lieberknecht vor dem Anpfiff im altehrwürdigen Stadion an der Grünwalder Straße. Aber selbst dann waren die Duisburger auf Schützenhilfe angewiesen. Und die gab’s. Zwar gewann Braunschweig sein Heimspiel gegen Mannheim und ist aufgestiegen. Und auch die Würzburger sind für den MSV nicht mehr zu holen und der direkte Aufstieg in Liga zwei damit nicht mehr möglich. Weil aber Magdeburg 2:0 in Ingolstadt siegte, bleibt dem MSV eine Restchance auf den Relegationsrang.

Zum Spiel: Torsten Lieberknecht schickte im Vergleich zum Halle-Spiel Lukas Daschner und Vincent Vermeij für Max Jansen und den erst gar nicht für den Kader nominierten Ahmet Engin zu Beginn aufs Feld. Der Tabellenführer aus München wollte früh für klare Verhältnisse sorgen und presste aggressiv. Die Gäste hatten zunächst wenig Platz und Probleme, ein strukturiertes Angriffsspiel aufzuziehen. Das änderte sich nach einer guten Viertelstunde: In Minute 16 hatte Leroy Mickels zum ersten Mal ein wenig Platz; sein Schuss geriet aber zu ungefährlich. Kurz darauf hatte Daschner das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber aus guter Position mit seinem unplatzierten Abschluss an Bayern-Keeper Hoffmann. In der 22. Minute verpasste es Yassin Ben Balla, mehr als ein harmloses Schüsschen abzufeuern. Auf der Gegenseite brauchte es eine Glanzparade von Leo Weinkauf, um die Großchance von Wooyeong Jeong zu entschärfen.

Das Tempo blieb hoch. Und in der 30. Minute brach erstmals Jubel beim MSV-Anhang aus. Arne Sicker setzte zum Sololauf durch die Bayern-Defensive an und konnte nur durch ein Foul an der Strafraumgrenze gebremst werden. Schiedsrichter Daniel Schlager ließ Vorteil laufen, den Vincent Vermeij zum 1:0 für die Zebras nutzte. Kurz darauf fast schon wieder MSV-Jubel, aber Lukas Daschner versagten frei vor Hoffmann die Nerven. Kurz vor dem Ende einer sehr unterhaltsamen ersten Halbzeit dann noch eine Doppel-Riesenchance für die Hausherren, die aber an Pfosten und Weinkauf scheiterten. Zur Halbzeit hatte der MSV also das lieberknecht’sche Ziel, „wir wollen am letzten Spieltag noch eine Chance auf den Aufstieg haben“, fest im Visier. Sportchef Ivo Grlic zeigte sich angetan von dem Gezeigten: „Ein munteres Spiel mit offenem Visier von beiden Mannschaften.

In Durchgang zwei übernahmen die Gastgeber schnell das Kommando - und gaben es vorerst auch nicht wieder ab. Der Tabellenführer ging voll auf Ausgleich, die Gäste wehrten sich nach Kräften. „Das wird noch mal ein ganz heißer Tanz“, wusste auch Ivo Grlic um die Qualitäten des Gegners. Angespornt von den aus MSV-Sicht sehr guten Ergebnissen auf den anderen Plätzen kämpften die Zebras um ihre letzte Chance. Entlastungsangriffe, wie der von Moritz Stoppelkamp in der 67. Minuten waren Mangelware, der MSV, bei dem Jansen für Albutat kam, verteidigte mit Mann und Maus. Aber auch das nützte nichts, denn in der 69. Minute war es Timo Kern, der den nun mehr als verdienten Ausgleich für die Bayern-Reserve besorgte. Nun war es am MSV, zu reagieren, denn ein Punkt aus dem Spitzenspiel wäre zu wenig. Aber den Bayern war das herzlich egal, sie blieben einfach auf dem Gaspedal stehen. Zwei Mal musste Weinkauf in höchster Not gegen die Kopfbälle von Kern (74.) und Jeong (75.) retten, ehe wieder Daschner das 2:1 auf dem Fuß hatte, aber unglücklich wegrutschte. In der 84. Minute machte er es besser und behielt, lautstark angefeuert von seinen Kollegen auf der Tribüne, vor Hoffmann die Nerven und legte den Ball zum umjubelten 2:1 ins Netz.

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Aber auch das war es immer noch nicht. Der Schlusspunkt passte zu dieser rasanten Partie: Bayerns Leon Dajaku fasste sich ein Herz und versenkte den Ball per Sonntagsschuss im linken unteren Toreck des chancenlosen Leo Weinkauf. Auf der Tribüne pfefferte Tim Albutat seine Trinkflasche wütend in die Ecke, während seine Kollegen fassungslos ihre Köpfe in ihren Trikots versenkten. In dem Moment war es allen klar: Der direkte Aufstieg ist futsch. Torschütze Lukas Daschner probierte der Enttäuschung nach dem Abpfiff Worte zu verleihen. „Das ist schon sehr bitter. Wir fühlen alle eine gewisse Leere. Nach dem 2:1 haben wir gedacht, dass wir es über die Bühne bringen.“ Den Kopf komplett in den Sand stecken wollen Daschner & Co. aber natürlich nicht. „Es gibt noch ein Stück Hoffnung und das gilt es am Samstag in drei Punkte umzumünzen.“