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MSV Duisburg empfängt den Tabellenführer 1. FC Köln

MSV Duisburg empfängt den Tabellenführer : „Eine komische Woche“

Torsten Lieberknecht erwartet „sicher ein Kampfspiel“, wenn der MSV Duisburg am Sonntag, 17. März (Anstoß: 13.30 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena), den Tabellenführer 1. FC Köln empfängt. Nach unruhigen Tagen brauchen die Zebras Zweikampfstärke, Improvisationstalent – und „einen guten Tag“. Am Freitag waren noch 4.500 Heim-Karten im Verkauf.

Optimale Voraussetzungen sind anders: Am Donnerstagnachmittag wurde das Training abgesagt und stattdessen regeneriert; vormittags waren nur 16 Feldspieler und zwei Torhüter draußen, trainiert wurde nur „fünf gegen zwei“. Und jetzt sind alle gespannt, wie viel nach dem miesen Wetter und vor allem – und zu allem Überfluss – nach dem Drittligaspiel am Freitagabend noch übrig ist vom Rasen in der MSV-Arena.

„Letztendlich werden beide Mannschaften mit den Platzverhältnissen kämpfen müssen“, sieht MSV-Trainer Lieberknecht jedenfalls da gleiche Voraussetzungen. Personell nicht unbedingt: Sollte sich bestätigen, dass die Geißböcke ohne Simon Terodde anreisen, „dann ist der Ersatz“ – zum Beispiel Anthony Modeste – „auch nicht schlecht“, weiß Lieberknecht. Beim eigenen Kader wird Lieberknecht wohl improvisieren müssen: Joe Baffo hat diese Woche erste Schritte ins Training gemacht, Stoppelkamp macht nach einer Sehnenzerrung im Fuß erstmal keine mehr. Bei den grippal Infizierten Seo und Wolze „sieht es eher so aus, dass es klappt“, berichtet Lieberknecht. Von Tashchy und Gartner gab’s schon positive Signale; vielleicht ist in der kommenden Woche eine Rückkehr ins Mannschaftstraining drin.

Immerhin auf der Sechserposition hat Lieberknecht mehrere Optionen. Lukas Fröde ist nach zwei Spielen Sperre wieder zurück. „Aber ich glaube, so, wie Albutat gespielt hat, gibt es keinen Grund, ihn rauszunehmen“, sagt Lieberknecht, den es gefreut hat, dass Albutat „die ganze Zeit drangeblieben ist“ und sich jetzt mit zwei guten Einsätzen belohnt hat. Allenfalls taktische Überlegungen könnten für Fröde den Ausschlag geben. Dass Yanni Regäsel wieder dreimal pro Woche mit der Mannschaft trainieren darf, ist dagegen das Ergebnis einer Einigung vorm Arbeitsgericht. Und bei Migel-Max Schmeling „hat derzeit die Schule Vorrang“, findet nicht nur Lieberknecht.

„Komische Voraussetzungen“ jedenfalls seien das vorm Spiel gegen den Tabellenersten – ob ihm noch einmal eine Überraschung gelingt wie bei seiner ersten Partie als MSV-Trainer in der Hinrunde? „Seitdem hat sich ja einiges geändert“, beim Gegner wie beim MSV, gibt Lieberknecht zu bedenken. „Gegen Köln brauchst du immer eine Top-Leistung“, sagt Lieberknecht. „Fakt ist: Köln hat eine enorme Qualität.“ Präsenz und Standards vorne nennt er als Stärken des Gastes, und „individuell in den Zweikämpfen brauchst du einen guten Tag.“ Doch es sei auch Motivation, etwa für seine Innenverteidiger, gegen solche Namen zu spielen. „Da kannst du dich pushen.“ Den Aufbau der Kölner, ihr Spiel im Mittelfeld, das gilt es zu verhindern. „Aber du weißt auch: Du wirst Fehler machen, Köln wird seine Chancen bekommen. Da brauchst du auch Glück.“ Immerhin dürfte die Unterstützung von den Rängen lautstark werden. „Gegen Magdeburg hattest du das Gefühl: Da ist jetzt was explodiert“, sagt Lieberknecht und hofft, „dass der MSV-Anhang bis zum Schluss mit uns um den Klassenerhalt kämpft.“ Und mehrmals erwähnt er, angesichts der unruhigen Woche, der ungewissen Personalsituation, der widrigen Platzverhältnisse und des starken Gegners „braucht es einen Plan B.“ Vielleicht also doch wieder eine Überraschung.