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MSV Duisburg 3. Liga Sonnenhof-Großaspach

MSV startet mit 4:1-Sieg in die Saison : MSV feiert Start nach Maß

Der MSV Duisburg hat einen Start nach Maß in die 3.Liga erwischt und die SG Sonnenhof-Großaspach nach einer überzeugenden Vorstellung mit 4:1 aus dem Stadion geschossen. Spieler der Partie war Doppeltorschütze Moritz Stoppelkamp.

In der 90. Minute stand das ganze Stadion. Moritz Stoppelkamp wurde ausgewechselt - und der MSV-Anhang feierte seinen Kapitän frenetisch. Das hatte sich „Stoppel“ aber auch verdient. Denn der Routinier war mit seinem Doppelpack, einem Assist und einer ganz starken Leistung auf dem Platz beim 4:1-Auftaktsieg seines Clubs eindeutig Spieler des Spiels. Dafür gab’s von Sportdirektor Ivo Grlic nach der Partie einen Extra-Klaps und von Ahmet Engin ein „Fußball-Gott“ hinterher gerufen. Dementsprechend gut gelaunt präsentierte er sich nach dem Abpfiff im Spielertunnel. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und in der Höhe auch verdient gewonnen. Ich hatte auch nach dem 1:1 kurz vor der Halbzeit ein gutes Gefühl. Wir sind mit richtig Dampf aus der Kabine gekommen und haben das Spiel entschieden.“ Das sah auch Marvin Compper so, dem aber auch die ein oder andere Schwächephase seines Teams nicht entgangen war. „Wir hatten Phasen, in denen wir dem Gegner zu viel Platz gelassen haben und nicht gut standen. Wenn man 4:1 gewinnt und trotzdem noch so vieles verbessern kann, ist das schon ein gutes Gefühl“, grinste der Routinier.

Torsten Lieberknecht startete mit der Elf, die auch vor einer Woche gegen Stoke City auf dem Feld überzeugt hatte: Vor Leo Weinkauf im Kasten bildete Marvin Compper gemeinsam mit Lukas Boeder das Innenverteidiger-Duo. Flankiert wurden sie von Arne Sicker auf Links und Joshua Bitter auf Rechts. Das zentrale Mittelfeld besetzten Yassin Ben Balla, Tim Albutat und Lukas Daschner, der offensiv versetzt spielte und viel rotierte. Auf den Flügeln sollten Moritz Stoppelkamp und Connor Krempicki wirbeln, während Vincent Vermeij in der Sturmspitze den Vorzug vor Petar Sliskovic erhielt.

Den ersten Gänsehaut-Moment gab’s schon vor dem Anpfiff in der mit knapp 13.000 Zuschauern gut besetzten Arena: „Egal in welcher Liga, wir werden bei dir sein ...“ verkündete der treue Zebra-Anhang in der Nordkurve per Choreographie. Dazu gab’s ermunternden Applaus von den Rängen - ein krasser Kontrast zum letzten Saisonspiel der abgelaufenen Saison. Die Zuneigung der Fans ging auch Moritz Stoppelkamp, nicht nur bei seiner Auswechslung, runter wie Öl. „Das hat schon richtig gut getan. Jeder Fußballspieler, der behauptet, so etwas lasse ihn kalt, der lügt.“

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Die Gäste aus Großaspach begannen bissig und hatten bereits in der vierten Minute durch Boele Imbongos Lattentreffer nach Sicker-Fehler die erste Großchance des Spiels. Die Zebras wirkten zu Beginn nervös, gerade Arne Sicker erlaubte sich zu Spielbeginn einige überhastete Fehlpässe. Die erste Duisburger Tormöglichkeit hatte Lukas Daschner, der sich durch den SG-Strafraum tanzte, dann aber knapp verzog, auf dem Fuß. Die Hausherren kamen mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie. Nach 24. Minuten hatte Vincent Vermeij die Führung auf dem Kopf, verzog aber knapp. Nur zwanzig Sekunden später machte er es besser und drückte einen maßgeschneiderten Pass von Kapitän Moritz Stoppelkamp zur nun verdienten 1:0-Führung über die Linie. Kurz darauf hätte es fast 2:0 gestanden, aber Lukas Daschners Kopfball geriet etwas zu unpräzise. Die Gäste standen im Anschluss etwas besser, Duisburg blieb aber stets gefährlich. Zwei Minuten vor der Halbzeitpause dann plötzlich Stille im Stadion. Wie aus dem Nichts stand es 1:1. Boele Imbongo hatte sich im Zentrum davongeschlichen und verlud nach Flanke von Links den überraschten Leo Weinkauf im MSV-Kasten.

In Halbzeit zwei kamen die Gäste zunächst druckvoller und besser aus der Kabine, nutzten ihre Räume aber zunächst nicht. Wie man es besser macht, demonstrierten die Gastgeber nach acht Minuten eindrucksvoll. Moritz Stoppelkamp war auf Rechts enteilt und lupfte den Ball souverän über den chancenlosen Max Reule zum 2:1 ins Gästetor. Nur zwei Minuten später stand das Stadion endgültig Kopf. Von Vermeij überragend in Szene gesetzt, jagte wieder Stoppelkamp das Leder unter die Latte und von Reules Rücken zum 3:1 hinter die Torlinie. „In der letzten Saison wäre das Ding garantiert nicht rein gegangen“, lachte der Doppeltorschütze nach dem Abpfiff leicht süffisant.

Jetzt brachen bei den Gästen alle Dämme. In der 60. Minute war Connor Krempicki auf Links durch, umkurvte Reule und schob zum umjubelten 4:1 ein. Den Rest der Partie spielte der MSV relativ souverän herunter - und ließ sich auch von der Hagel-Unterbrechung des Spiels nicht aus dem Konzept bringen. Am Ende hatten die tapferen Gäste noch zwei hochkarätige Chancen, aber der MSV hatte diesmal das Spielglück einfach auf seiner Seite ...