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Das 0:1 in München besiegelt das Aus des bisherigen Trainers: Lettieri geht, Gruev kommt

Das 0:1 in München besiegelt das Aus des bisherigen Trainers : Lettieri geht, Gruev kommt

Gino Lettieri ist nach der 0:1-Niederlage in München am Montagvormittag offiziell von seinen Aufgaben entbunden worden. Seine Nachfolge tritt mit Ilija Gruev ein in Duisburg nicht Unbekannter an.

Manchmal spielt das Schicksal schon seltsame Streiche. Gino Lettieri hat mit seiner Mannschaft 0:1 bei 1860 München verloren. Nach dem Schlusspfiff war klar: Das war es für den Deutsch-Italiener. Ausgerechnet 1860. Der Verein, bei dem Lettieri seine Fußball-Jugend verbracht hat und vom der er selber sagt, dass er etwas ganz besonderes für ihn sei. Lettieri war sich bewusst, dass der Auftritt in München sein letzter für den MSV sein könnte. "Alles, was nach dem Spiel passiert, kann ich sowieso nicht beeinflussen", hat er vor der Abfahrt in Richtung Süden gesagt. Nach dem Last Minute-Tor durch die Gastgeber und der damit verbundenen, unglücklichen Niederlage der offensiv abermals ziemlich harmlosen Zebras war Lettieris Abgang endgültig besiegelt. Auch an entscheidenden Stellen hat man sich beim MSV lange schwer getan, den Abschied des Aufstiegstrainer ein zuleiten. Zu groß waren die Verdienste Lettieris in der Vorsaison. Mal davon ab, dass beim MSV natürlich keiner willens ist, zusätzliches Geld für eine Trainer-Abfindung in die Hand nehmen zu müssen. Doch nach dem auch das Kellerduell verloren ging und die Konkurrenz sich Schritt für Schritt in Richtung rettenden Ufers aus dem Staub macht, sah man sich in der MSV-Chefetage zum Handeln gezwungen. "Gino Lettieri hat es geschafft, den MSV im zweiten Jahr nach dem Lizenzentzug wieder in den Profifußball zurück gebracht zu haben. Das war mit den Möglichkeiten, die wir beim MSV in diesen schweren Jahren haben, alles andere als selbstverständlich. Für diesen Weg, den er mit uns gegangen ist, für seine akribische Arbeit und seinen Einsatz gebührt ihm unser Dank", erklärt der MSV-Vorstandsvorsitzende Ingo Wald am Montagmorgen.
Kurz darauf ging es für Gino Lettieri nochmal in Richtung Trainingsplatz, wo er sich von seiner Mannschaft verabschiedete, ehe er sich auf in Richtung Heimat machte.
Beim MSV ist die Nachfolge schon längst organisiert worden. Der neue Trainer ist ein alter Bekannter. Denn Ilija Gruev war nicht nur vier Jahre lang als Spieler beim MSV aktiv, sondern stand in der Saison 2012/13 auch als Co-Trainer unter Kosta Runjaic bereits an der Seitenlinie. Nach der Entlassung Runjaics, der die Teufel eigentlich in Liga eins führen sollte, übernahm Gruev gemeinsam mit Oliver Schäfer die Reserve des 1. FC Kaiserslautern. Als Chefcoach betritt der Bulgare, der am Mittwoch wohl offiziell vorgestellt wird, jedoch Neuland.
Seine erste große Aufgabe steht dann bereits am Samstag bevor. Dann muss der MSV nämlich im heimischen Stadion gegen den FC Freiburg ran (Anstoß 13.30 Uhr). Die Breisgauer spielen bisher ein starke Saison und rangieren nicht umsonst auf dem 2. Tabellenplatz, nur ein Pünktchen hinter Spitzenreiter RB Leipzig. Der MSV trägt derweil immer noch die Rote Laterne. Der Rückstand auf den Relegationsrang, den aktuell die Fortuna aus Düsseldorf besetzt, beträgt sechs Punkte. Viel Zeit, sich in Ruhe einzugewöhnen, hat der neue Coach also nicht...