1. Moers Niederrhein

Kleine, feine Unterschiede

Kleine, feine Unterschiede

Das 0:2 im Spiel gegen St. Pauli hat es ein Mal mehr gezeigt: Dem MSV fehlt es an Überraschungsmomenten und offensiver Durchschlagskraft. Den Hamburgern reichte defensive Disziplin und zwei wache Momente in der Offensive.

Heute Abend beim FSV Frankfurt.

An Einstellung und Einsatz liegt es nicht, so viel steht schon mal fest. Der MSV hatte sich, wie immer, gewissenhaft und fleißig auf sein Heimspiel gegen den FC. St. Pauli vorbereitet. Das Team von Ilia Gruev wusste, dass sie es mit einem gut organisierten, kampferprobten und tief stehendem Gegner zu tun bekommen werden. Und sie hielten dagegen. Sie rackerten, warfen sich in die Zweikämpfe, gingen lange Wege.

Wenn es denn mal unorthodox und eine kleine Spur gefährlich wurde, war Georgi Chanturia am Ball. „Er hat das gut gemacht, hat auch nach hinten gut gearbeitet. Aber er muss vor dem Tor noch ein bisschen effektiver werden“, befand sein Trainer Ilia Gruev, der seiner Mannschaft eine „starke kämpferische Leistung“ attestierte. Vom Rumänen kam nicht mehr viel, nachdem Gästespieler und 0:1-Torschütze Marc Rzatkowski sich dazu entschloss, Chanturias Dribbel-Kabinettstückchen per Blutgrätsche ein Ende zu setzen. Sinnbild für die Harmlosigkeit des MSV war Neuzugang Tomané. Der hing vorne völlig in der Luft. Was natürlich daran lag, dass er keinerlei verwertbare Anspiele von seinen Kollegen aus dem Mittelfeld erhielt. Aber auch wenn er es mal auf eigene Faust probierte, war im dicht gestaffelten Pauli-Bollwerk schnell Endstation für den immer frustrierter werdenden Portugiesen. Kein Zufall war die frühe, und von etlichen Fans mit Applaus bedachte Auswechslung von Zlatko Janjic, der aktuell völlig von der Rolle ist.

Auch der neutrale Betrachter des Spiels wird zugeben müssen: Ein Klassenunterschied war auf dem Rasen keinesfalls zu erkennen. Beide Teams pflügten das leidgeprüfte Grün in der Arena auf Augenhöhe um. Einen Unterschied gab es dann aber schon. Und der wird am Ende der Saison wohl dafür sorgen, dass beide Teams sehr wohl wieder (mindestens) eine Klasse trennt: Die Gäste nutzten ihre zwei guten Chancen für zwei Tore. Der MSV, der durch Tomané per Kopf (59.) und einen Freistoß durch Rückkehrer Victor Obinna aus 13 Metern (87.), seine besten Möglichkeiten hatte, ging leer aus.

Winterzugang Baris Özbek, der ein ordentliches Startelfdebüt im defensiven Mittelfeld absolvierte, fasste das so zusammen: „Uns sind zwei Fehler passiert und dafür haben wir direkt die Quittung bekommen.“ So bitter die Niederlage und die Tabellenkonstellation auch ist: Den Kopf hängen lassen wollen sie im Zebra-Stall keineswegs, wie Kapitän Steffen Bohl verdeutlichte: „Wir haben jetzt nicht viel Zeit zum Nachdenken, bis es wieder losgeht.“

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Bereits heute Abend, 17.30 Uhr, geht es für den MSV beim FSV Frankfurt weiter mit dem Kampf um Platz 16. Nicht mit dabei sein wird Kapitän Branimir Bajic, der sich mit einer Blutung in der Wade rumplagt. 9

(Niederrhein Verlag GmbH)